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an
Entzündungen verschiedener Gelenke
Krebs der Lymphdrüsen
Scrophulose
Rhachitis
Scorbut
Zuckerharnruhr
7 Davon
starben
I
3
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i
Erysipelas
6
» Nesselsucht 2
» chronischen Hautkrankheiten 42
» Fettsucht 1
» Krätze 206
» chronischer Vergiftung mit Phosphor 1
» Vergiftung mit Arsenik 1
» Druckbrand 1
» Eitervergiftung des Blutes 1
» Scharlachfieber 1
» Ruhr i j
» Typhus 32 i
» Diphtheritis 17 9
s Wechselfieber 7
» Syphilis . . 122
» Schankerkrankheit 38
» Tripper und dessen Folgen 68
Der angeführte Pall von Vergiftung mit Arsenik betraf ein iöjähriges Dienstmädchen,
welches am 15. Mai 1873 in die Anstalt aufgenommen wurde mit fast vollständiger Lähmung
sämmtlicher Extremitäten. Die Ursache jener schweren Erkrankung blieb längere Zeit aus dem
Grunde unerkannt, weil weder von dem die Aufnahme der Kranken requirirendem Gemeinde
vorsteher, noch von der Kranken selbst, welche in dem Wahne befangen, dass sie nichts von dem,
was mit ihr vorgegangen, verrathen dürfe, irgend eine Mittheilung von der bereits constatirten
Vergiftung mit Arsenik gemacht worden war. Erst durch die Zusendung einer Abschrift des vom
betreffenden Physikus verfassten Gutachtens konnte am 28. Mai das Räths : uer so ausgebreiteten
Störungen gelöst werden. Das Nebenmädchen der Erkrankten hatte dieser zu verschiedenen Malen
und zu verschiedenen Speisen eine Quantität arsenikhaltiger Flüssigkeit, wie sie auf dem Lande
zum Reinigen des Viehes benutzt wird, hinzugesetzt, aus welchem Grunde liess sich nicht ermitteln ;
nach Aussage der Angeschuldigten aus blosser Neugierde, zu erfahren, wie sich eine Arsenik
vergiftung am Menschen ausnehme, während nach Angabe der Zeugen die Absicht eines Gift
mordes Vorgelegen haben soll. Gleich nach dem Genüsse jener vergifteten Speisen trat heftiges
Erbrechen und ein anhaltendes Gefühl von Brennen im Schlunde auf. Ivbenso ging es mehreren
der Hausgenossen, welche gleichfalls von den vergifteten Speisen genossen hatten. Die später
Angestellte chemische Analyse der den Speisen zugesetzten P'lüssigkeit ergab, dass in 50 Grammen
derselben 0,804 Gramm arsenige Säure enthalten war. Eine mit jener P'lüssigkeit gemischte Suppe,
welche die Kranke genossen, enthielt auf je 150 Grammen 0,176 Gr. arsenige Säure.
Dem Erbrechen, welches am 29. Januar und an den darauf folgenden Tagen aufgetreten