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Widerstandseinheit zu 2,6 6 Jacobi’sche (wenn man chemisch reines Kupfer in Betracht zieht, so
kommt ein Werth von 2, «s) hieraus ergiebt sich für meine Siemens’sche Original-Copie 16,219
Lenz’sche Einheiten. Mit Hülfe dieser Zahl wäre durch die Versuche von Lenz 1 Qramm Wasser
auf i Grad C. erwärmt in
141 . i6\2 14 ,
1 60 / 16.219 5 '^’ 48 L334 2
während aus meinen Versuchen dieselbe Quantität Wasser erst in 2,351 Minuten erwärmt wird bei
denselben galvanischen Masseinheiten. Nimmt man an, dass eine Siemens’sche Einheit des Wider
standes gleich 43,0 i S Jacobi’schen ist, so würde nach meinen Versuchen mit dieser Einheit und
ohne Veränderung der übrigen Grössen ein Kilogramm Wasser um 1 0 C. erwärmt werden in
101128 Minuten, oder in einer Minute 0,000009 88 Wärmeeinheiten erzeugt werden, während aus
den Lenz’schen Versuchen nach Müller’s Berechnung 0,0000176 resultirt, mithin ist dieser Werth
doppelt so gross wie der meinige.
Der Bearbeiter der mechanischen Wärmetheorie, Herr Prof. Clausius, hat uns in seinen
Schriften theoretisch schon die Grösse des galvanischen Wärmeäquivalents vorgerechnet; daraus
ergiebt sich nun sogar, dass der Lenz’sche Werth vier Mal zu gross ist und zwar berechnet er
mit Anwendung der Weber’schen absoluten Masseinheiten den Werth von 2,407 . 10 ~ 10 Wärme
einheiten, wo dann unter einer Wärmeeinheit, ein Milligramm Wasser auf 1 0 C zu erwärmen ver
standen wird, während der Lenz’sche Werth in denselben Einheiten ausgedrückt io, 9 5 3 . 10— 10
Wärme-Einheiten ist,
Poggendorff Es war lange Zeit zweifelhaft, welcher von beiden Werthen als der richtige angenommen
Ann. >(. CI werc j en sollte, so dass Herr Quintus Icilius die Alternative stellte, entweder ist dem aus den
Lenz’schen Versuchen abgeleiteten Werth auch nicht einmal die entfernteste Genauigkeit beizu
messen, oder die thoretische Begründung des Gesetzes muss verworfen werden. Dieser Physiker
stellte nun auch eine grosse Reihe von Versuchen an mit sehr sorgfältig gearbeiteten Apparaten,
sowie mit der directen Messung nach Weber’schen Einheiten und gelangte auch zu der nur wenig
yon dem theoretisch berechneten Werth abweichenden Zahl von 2,551 . 10 10 Wärme-Einheiten.
Seitdem sind meines Wissens keine Beobachtungen dieser Art wieder angestellt worden. Da nun
auch meine Versuche, mit den einfachsten Mitteln angestellt den Lenz’schen Werth als zu gross
nachweisen, so unterliegt es wol keinem Zweifel, dass die auf Grund der Lenz’schen Versuche
angestellten Berechnungen durchaus zu verwerfen sind; besonders letzteres auch in der Hauptsache
nur das Joule’sche Gesetz an sich nachzuweisen versuchte und keineswegs beabsichtigte den
Poggendorff numerischen Werth der Constante in jener Formel zu bestimmen. J. Boscha hat später aus der
™ 111 elektromotorischen Kraft der von Lenz angewandten Daniell’schen Bechern jene theoretisch richtige
Zahl zu abstrahiren versucht, jedoch möchte dies, wenn Widerstände und Stromstärken defmirt
1 sind, etwas gewagt erscheinen. —