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oberhalb der Stichwunde fühlbar war. Doch schon am 8. IX. hatte es die Leber
wieder tief herabgedrängt, das Herz freilich nur um i Cm. nach aussen verschoben
und O. hielt es fast denselben Stand ein. In der nächsten Woche nahm das Ex
sudat wenig, doch entschieden ab, das Athemgeräusch R. O. V. aber verbesserte
sich bedeutend. Am 22. IX. war der Pectoralfremitus H. bis zum 8ten Rücken
wirbel nachweisbar. Während der nächsten Wochen machte die Resorption rasche
Fortschritte, besonders während eines längeren Aufenthalts in Meran und im Som
mer hier auf dem Lande. Pat. hat jetzt nur eine sehr hochgradige Einziehung R.
und eine Neigung zur Kurzathmigkeit bei heftigen Anstrengungen zurückbehalten.
Beide Fälle sind ein schlagender Beweis gegen zu lange fortgesetzte medi-
camentöse Behandlung der einfach entzündlichen Exsudate. Die Punction selbst
erscheint als ein minimaler Eingriff und ist in den meisten einfachen nicht compli-
cirten Fällen vom besten Erfolg.
Wenn wir nun zum Schluss einen kurzen Rückblick thun, so dürften folgende
Sätze im Vorhergehenden ihre Begründung finden:
Empyeme, auch solche von kolossaler Ausdehnung brauchen nicht Fieber zu
unterhalten, sie können nach Art der kalten Abscesse viele Jahre getragen werden,
ohne dass sie anders als mechanisch wirken; sie indiciren die Anleeune der Fistel
nicht immer, sondern können durch Punction reducirt werden.
Bei Pyopneumothorax, in unseren Fällen durch Lungenfisteln entstanden, ist
oft geringe Tendenz zur Jauchung; die Resorption des Gases kommt häufiger vor
und ist die Thoracocentese nicht direkt indicirt.
Ein Symptom bei Pyopneumothorax, welches, wie wir glauben, bisher in der
Literatur- nicht Ernährung gefunden hat, ist das Anschlägen der Eitenyelle, fühlbar
für die tastende Hand bei Bewegung des Pat.; dasselbe ist noch nachweisbar, wenn
schon das Plätschern nicht mehr gehört wird.
Bei Thoraxfisteln genügt zur Spülung meist der Ouincke’sche Katheter ä
double courant und die Anwendung des Wassers.