Ouellsonde 8. X, Nach Entfernung derselben am andern Morgen Ausfluss
höchst stinkenden Eiters. Eiinten athmet die Lunge bis unten hinunter sehr gut.
Die Fistel im 6. Intercostalraum vordere Axillarlinie. Zwerchfell steht an niveau
der Fistel, der Canal geht nach oben. Eierz nach rechts dislocirt. Eine Sonde
dringt 12—15 Ctm. weit in den Thorax ein.
Die Jauchung, sehr abundant, hielt trotz tägl. 2 Mal wiederholter Spülung
bloss durch den elastischen Catheter bis zum 17. an. Galle versagte ihre antisep
tische Wirkung. Am 17. modificirter Ouinckescher Spülapparat. Sofort verlor sich
der Gestank, die Eiterung fast gleich null. Fieber am 19. verschwunden. Wieder
kehr des Appetits. Nie Eiweiss im Harn.
22. XIF Heut heimgereist. Noch fasst der Plauraabscess von der Fistel
aus 85 Ctm. Ein elastischer Catheter konnte in der Richtung dem Mediasti
num zu 20 Ctm. weit eingeführt werden. Fieber gänzlich fort. Appetit gut. Eite-
rung höchst unbedeutend und ohne allen üblen Geruch. Dennoch nur sehr unbe
deutende Gewichtszunahme bei völlig zufriedenstellendem subjectivem Befinden.
Im August 73, nachdem die Spülung fortgesetzt war, bestand noch eine
kleine Abscesshöhle, die reichlich 20 Ccm. fasste. Jetzt werden in dieselbe nach
d rousseau’s Rath Injectionen mit LugoFscher Lösung gemacht, um durch den Reiz
eine Ausheilung des Abscesses zu Wege zu bringen. Das Allgemeinbefinden ist
vortrefflich.
VIII. Grosses Empyem R. 4 Wochen bestehend, durch Fistelanlegung und
Spülung geheilt.
F. S. erkrankte vor reichlich 4 Wochen an Pneumonie, das Seitenstechen
R. wurde heftiger und blieb, Fieber und Appetitlosigkeit brachten den Kranken
rasch herunter. Bei der Aufnahme war Pat. sehr abgemagert, cyanotisch. Grosses
Empyem R. Der Spitzenstoss des Herzens eben vor der L. Axillarlinie im 5. In-
terc., die Leber fast bis zum Nabel herabgedrängt. Am 15. VI. 69 wurde wegen
der heftigen Dyspnoe im 6. Interc. dicht vor der Axillarlinie punctirt und dann
die Fistel angelegt. Im ganzen entleerte man an 5000 Ccm. Eiters, dann wurde
vermittelst eines Nelaton mit 1 pCt. Salzlösung die Höhle ausgespült. Das Be
finden hob sich wenige Stunden nach der Operation so sehr, dass Pat. mit Appetit
ass, Puls, Respiration und Temperatur zur Norm zurückgekehrt waren. Am Tage
darauf fasste die Höhle nur noch 1090 Ccm. Es wird so lange gespült, bis das
Wasser klar und ziemlich geruchlos abfliesst. Pat. hilft selbst den Thorax durch
Schütteln in verschiedenen Stellungen reinigen. In den folgenden Tagen musste
wegen Zersetzung des Höhleninhalts 3 Mal täglich gespült werden. Schon am
17. VI. war der Herzchoc an der normalen Stelle, am 18. fasste die Höhle 1200,
am 22. 900 Ccm., am 3. VII. noch 500 Ccm. Am 23. VII. tritt unter Fieber ein
intercurrenter acuter Gelenkrheumatismus auf, der eine Woche Fieber setzte, das
Herz verschonte. Am 9. VIII. hörte man hinten überall, V. bis zur 4. C. athmen.