Ränder leicht emphysematisch, nirgends Knoten durchzufühlen. Auf dem Schnitt
entleert sich neben Schaum und Blut reichlich gelbes dickflüssiges Secret. Schleim
haut der Bronchien stark geröthet, geschwellt und gefaltet. In den unteren und
nach H. gelegenen Abschnitten ist die Injection reichlicher, blauroth und aus den
Bronchien dringt eine Menge Eiter hervor. Der obere nach V. gelegene Abschnitt
ist frei.
R. Lunge auf ein sehr geringes Volumen reducirt, überall, ausser in den
früher erwähnten vorspringenden Parthien luftleer, an diesen lufthaltig. Von der
sie umgebenden Schwarte her dringen mehr minder stark pigmentirte Bindegewebs-
züge in das Innere der Lunge vor.
Leber ziemlich gross, mässig fetthaltig, fest mit dem Zwerchfell verwachsen,
übrigens keine Anomalie. Milz 12 Cm. lang, 7 Cm. breit, 3,3 Cm. dick, hart und
fest, zeigt auf dem Durchschnitt deutliche Sagekörnung. Bei Behandlung mit Jod-
Jodkalium-Lösung deutlich positive Reaction. Ebenso zeigt die Leber deutliche
Amyloidreaction. Nieren gleichfalls sehr fest, klein, blass, ihre Rindensubstanz sehr
bleich im Vergleich zur Marksubstanz, Nierenbecken etwas erweitert.
Darm leer, namentlich der untere Theil des Dickdarms eng contrahirt,
Mesenterialdrüsen kaum geschwollen, Mesenterium unverändert. —
VII. Empyem, seit 14 Tagen. Fistel, Spülung. Letztere durch Verwachsung
der P'istel unmöglich gemacht. Nach Wiedereröffnung relativ rasche Heilung. Jetzt
ist dieselbe fast erreicht.
Frl. M., 23 J. Genau vor 14 Tagen Erkrankung mit Frost und nachfolgen
der Hitze. Am folgenden Tage verliess Pat. noch das Bett.
Status. Herz rechts vom Sternum, art. pulm. deutlich zu fühlen im 3. rechten
Intercostairaum. Links alles brettleer. Man fühlt unter dem linken Rippenbogen
das beutelförmig nach abwärts gedrängte Zwerchfell. Im 5. bis 7. L. Intercostai
raum in der Axillarlinie deutliche Fluctuation und das Pulsiren des Empyems zu
fühlen. Oedem des Unterhautzellgewebes an dieser Stelle. Eine Incision im 5. L.
Intercost. R. in der vorderen Axillarlinie entleert 2 Waschkummen voll Eiter.
Vorher Probepunction.
30. III. P. 128. R. 36. T. 38,2. (Ax.)
31. III. « 122. « 28. « 37,5.
Spülung nach Ouincke; nur sehr geringe Secretion.
2. IV. beifeinem Hustenanfall nach Entfernung der Kanüle 4 Esslöffel voll
mehr dünnen Eiters. Appetit schlecht; (Milchcur) Temp. 39 Mittags. — Inzwischen
wurde zu Haus Anfangs regelmässig gespült, doch Hess man allmählich die Fistel
sich schliessen, so dass die Spülung endlich ganz aufgegeben werden musste.
Am 7. X. 72 kam Pat. nach Kiel. Stinkender Eiter sickert beständig aus
der Fistel hervor. Grosse Abmagerung. Anaemie. Continuirliches Fieber.