Rippenbogen absolute Dämpfung, oberhalb tympanitisch, kaum wahrnehmbares
Athmungsgeräusch. R. Vesirulärathmen.
Function und Entleerung von 500 Ccm. schmutzigen, aber geruchlosen Eiters.
Grosse Erleichterung. Ruhiger Schlaf. Aufhören des Hustens und Auswurfs. Schon
6 Tage später stand das Exsudat auf gleicher Höhe, das Herz aus der normalen
Stelle ganz in die rechte Thoraxhälfte verschoben, das Zwerchfell freilich nicht so
tief wie vorher herabgedrängt. Abermals Cyanose, kaum fühlbarer Puls,* Orthopnoe.
Unaufhörlich Hustenreiz mit Auswurf spärlicher Mengen von Eiter.
Die Durchschneidung des 5ten Intercost. fühlte Pat. ebensowenig wie die
Punction. Durch die geräumige Fistel entleerte sich eine grosse Menge geruchlosen
Eiters. Wieder folgte. grosse subjective Erleichterung. Nun wurde durch Salz
wasserspülung der Thorax täglich gereinigt. Doch schon nach wenig Tagen exces
sive Empfindlichkeit der Kranken bei Einführung des Drainrohrs oder Katheters.
Die Furchtsamkeit der Wärterin liess die Fistel fast zuheilen, so dass die Spülung
unmöglich wurde. Ende Juli setzte denn das Fieber und der Husten wieder ein,
der einen übelriechenden Auswurf beförderte. Ein Laminariastift wird eingelegt.
Am i. VIII. fürchterlicher Gestank des Auswurfs und des aus der eröffneten Fistel
entleerten Eiters. Nachdem durch einen dickeren Stift die Fistel geräumig gemacht
war, schritt man zur Reinigung durch Spülung und Einblasen von Luft. Man blies
die Luft durch die Lungenfistel direkt in die Trachea und zu Mund und Nase her
aus, wobei die Kranke über den widrigen Gestank klagte.
Schon am 3. VIII. war die Lage des Herzens normal, lag bis zur 3- oder
4ten C. normal athmende Lunge der Brustwand an und stand das Zwerchfell bis
an die Fistel.
Am 15. VIII. Allgemeinbefinden vortrefflich, Appetit und Schlaf gut, aber grosse
Blässe und Magerkeit. Beim Spülen fliesst auch das Salzwasser durch die Bronchien
und wird ausgehustet.
Anfangs Nov. 71. Der Thorax nimmt durch die Fistelöffnung noch etwa
ein halbes Bierglas voll Flüssigkeit auf. Die L. Lunge ragt bis an das Niveau. der
Fistel herab, H. fast ganz bis zur normalen Stelle. Durch die Fistel waren vor der
Spülung etwa 20 Ccm. ganz geruchlosen Eiters ausgeflossen. Schmerzhafte Auf
treibung der 5 C. über der Fistel. Allgemeinbefinden vortrefflich.
18. XI. Es hat sich der obere Lungenlappen offenbar fast vollständig wieder
ausgedehnt. Nach H. noch eine grössere Höhle.
Im Februar 72 Verschwinden des Nelaton, der vermuthlich in den Thorax
hineingefallen ist. Anfangs ohne alle Störung. Frl. G. besuchte am 28. II. Herrn
Prof. Bartels, sie hatte alle häuslichen Geschäfte mit ihrer Thoraxfistel besorgt, leider
auch am Schneidertisch zugerichtet. Jetzt wollte sie nach Hamburg reisen. Doch
am 29. II. Schüttelfrost und nun eine Woche lang anhaltendes - Fieber mit heftigem
Schmerz in der L. Seite. *
8. III. Fieber gering —38,6, Eiterung mehr serös, geruchlos.