5. Jürgen Sch., 21 Jahr alt, Arbeiter litt seit 3 Jahren an anfangs geringer
Schmerzhaftigkeit und Anschwellung des Nackens. Als der Schmerz heftiger wurde,
verordnete ein Arzt Bettruhe und Eis und Besserung trat schnell ein. Allein P.
musste wieder arbeiten, die Schmerzen kehrten wieder, jetzt wurden nur Salben
angewendet, natürlich vergeblich. Am 15 '/i 2 . 64 wurde P. aufgenommen. St. pr.: Starke
Schmerzhaftigkeit und massige Schwellung des Nackens. Die Halswirbelsäule leicht
nach hinten verkrümmt aber fast ohne alle Beweglichkeit.
16, /e. 65. Da die Schmerzen im Nacken von Zeit zu Zeit wiederkehren, wird
heute das Glüheisen im Nacken applicirt.
26 */e. 65 P. geheilt entlassen.
6. Wilhelm L., 19 Jahr alt, Schneider, hatte vor 8 Monaten einen Furunkel
im Nacken zu überstehen, seitdem will er immer an Nackenschmerzen gelitten haben.
Der obere Theil des Nackens ist stark geschwollen, geröthet, steif und unbeweglich.
Der Kopf zeigt sich stark vornübergebeugt und lässt sich nicht gerade richten. Die
Schmerzen im Nacken sind sehr heftig und strahlen aus längs des n. occipitalis major
und minor, erstrecken sich auch bis in die Stirn und verschonen auch die linke
Schulter und den linken Oberarm nicht.
Nach lltägiger Eisbehandlung, nachdem die Infiltration des Nackens, die
Schiefstellung des Kopfes sich schon bedeutend gebessert hat, wird P. mit einem
Blechkasten für Hinterhaupt und Nacken entlassen.
7. Emma ß., 18 Jahr alt, litt seit einem Jahre an Schmerzen und an einer
gewissen Steifigkeit im Nacken, zu der sich alhnälig eine Schiefstellung des Kopfes
gesellte. St. pr. 28 ’/r. 72: Der Kopf ist leicht nach rechts gebeugt und weder activ
noch passiv gerade zu richten. Der 4. und 5. Halswirbel prominiren und schmerzen
bei Druck.
Am 21 ‘/s. wird eine Extension der Halswirbelsäule angebracht.
9 »/9. Bewegung des Kopfes ganz frei. P. geheilt entlassen.
8 Wilhelmine Kr., 17 Jahr alt, bemerkte seit Weihnachten eine gewisse
Schwere des Kopfes, sie musste denselben mit den Händen stützen, später stellten sich
Schmerzen im Nacken ein, die Beweglichkeit des Halses nahm ab. Von Pfingsten
54 an klagte sie über taubes Gefühl anfangs nur im linken Arm, später in allen
Extremitäten. Dem entsprechend nahm auch die Bewegligkeit derselben ab, die
Finger der rechten Hand begannen sich zu krümmen. St. praes. 15 -/ 8 . 55: Die
Halswirbelsäule ist nach hinten und links verkrümmt, am stärksten prominiren 3.-6.
Halswirbel. Die proc. transvers. derselben sind verdickt und von einer harten Ge
schwulst umgeben. Alle 4 Extremitäten sind mehr oder weniger gelähmt. Die
Extensoren des rechten Vorderarms sind vollständig gelähmt, die Finger der rechten
Hand sind gekrümmt und lassen sich nicht strecken. Der linke Arm kann nicht
bewegt werden. Die Muskulatur der Arme wie der Beine ist mager, schlaff. P. vermag