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gerade bestehende hohe Fieber bezogen werden konnte. Ebenfalls waren ain Herzen
keine Veränderungen, die aut die Nieren hingedeutet hätten, zu constatiren.
Unzweifelhaft waren es die eigenthüinlichen Verhältnisse unseres Falles, die
ein deutliches Hervortreten, der sollst charakteristischen Erscheinungen der genuninen
Schrumpfung der Nieren verhinderten. Der Stoffwechsel des Patienten war, weil er
sich meist, sehr ruhig verhielt, ein ganz geringer; die tägliche Harnrnenge konnte
also nur gering, das spec. Gewicht des Urins kein sehr niedriges sein. Eiweiss abei
wurde deshalb nicht nachgewiesen, weil keine Momente auf den Patienten wirkten,
die eine Steigerung des Blutdrucks zur Folge hatten, eine Bedingung, die den Austritt
von Albuinen aus den Gefässen befördert. Der arterielle Blutdruck war im Gegentheil
sehr vermindert; anfangs war Patient überhaupt ganz pulslos, und auch später lag
er meist regungslos im Bett — Das geringe Oedem der unteren Extremitäten , das
sich bei den ersten Gehversuchen einstellte, musste man beim hehlen aller andern
für ein Nierenleiden charakteristischen Erscheinungen auf die allgemeine Schwäche,
zurückführen, und die mässige Hypertrophie des Herzens, welche die Section ergab,
war während 'des Lebens deshalb nicht nachzuweisen, weil die vorderen Lungenränder
emphysernatös waren und die Herzdämpfung eher verkleinert als vergrössert erscheinen
liessen. — Die genannten Umstände, glaube ich, erklären, wie eine so hochgradige
Degeneration der Nieren keine deutlichen Symptome machen, und bis zum Tode
unerkannt verlaufen konnte.
Zum Schluss möge es mir gestattet sein, meinen hochverehrten Lehrern, den
Herren Professoren Bartels und Heller, für die grosse Güte, mit der sie mir das
Material für diese kleine Arbeit zur Verfügung stellten, sowie für ihre Bemühungen
und Rathschläge meinen aufrichtigen Dank hiermit auszusprechen.
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