heiligen bischöfen aus verschiedenen und entfernten städten, sich nach der oben genannten stadt
E f e s o s zu versammeln, damit der schädliche same mit seinen wurzeln durch gottgeliebte müh-
waltung und nachdenken ausgerottet würde und allein die Wahrheit emporspriessen möchte. Und
wir wurden unsrer hoffnung nicht beraubt. Denn nachdem die ganze von jenen 32 ’ angestellte
Untersuchung entkräftet und zurückgewiesen, dagegen die heilige, uns von anbeginn an über- 5
lieferte gottesfurcht wahrhaftig und kräftig gestärkt worden war: wurden die häufig oben genannten
nebst ihren mithelfern: Domnos, der wie man [mit unrecht] sagte, an der spize der kirche von
Antiocheia, stand; Theodöretos und gewisse andre, von derselben Unwissenheit verblendete,
vom bischofsstuhle gestossen, weil sie sich selber einer solchen ehre unwürdig zeigten, sofern sie
den begriff (köyos) der Wahrheit zu verderben pflegten. Ausserdem beschloss man in gottesfürchtiger 10
entscheidung (yfotafta) noch folgendes zu bestimmen (l Q lc(u) 322 : „es dürfe niemand sich unterstehn,
die bestimmung [t> f ] der dreihundertachtzehn in Nikaia versammelt gewesenen väter auch nur
zum theil zu verderben, und sich nicht unterfangen, hinzuzusezen oder abzumindem“.
[Lücke: Wie viel blätter fehlen? — Es folgt fortsezung desselben Schreibens;]
[Wir fordern deine frömmigkeit auf, indem] (fol 106 r ) wir ihr dank [wissen] und [sie] wie
einen vater ehren, und dabei ihre arbeit als unsre eigne betrachten: sie möge ein rundschreiben
(lyxixiUlt ygüggara) anfertigen, welches enthält: dieses unser gottliebendes gesez; die auseinander-
sezung unsers heiligen glaubens, und die bestimmung der beiden erwähnten Synoden 322 : „auch
dass niemand diesem [dem glauben] auch nur ein wort hmzuseze oder nehme, noch sich unterfange, 20
ihn [den glauben] auszulegen, sintemal er sich selber ausleger und jedermann verständlich ist“.
[Hiervon] möge deine gottesfurcht abschrift[en] machen und zu den ehrerbietigen bischöfen schicken:
zudem der stadt des königthums Könstantinüpolis; zu dem von Jerusalem, und den übrigen
seligen metropoliten, damit sowohl sie selber als auch alle ihnen untergebenen {hno X ii<>ios) bischöfe
unterschreiben, und mit ihren briefen hiervon anzeige an uns senden; und [damit] andrerseits ein 2s
jeder der bischöfe, welcher eine abschrift hat, [dieselbe] dem ganzen volke in seiner kirche vorlese;
dabei aber möge vor allen dingen deine ehrerbietigkeit nebst allen ihr unterthanen bischöfen unter
schreiben (kad rämjä oidä) und [die Unterschrift] zu unserer serenität (bhilütan) gehör hinauf
befördern. Endlich, so oft sie nur erfährt, dass büchcr irgend eines [Verfassers] vordem oder
jezt gegen die Orthodoxie (fol 106 v ) geschrieben sind, oder dass darin zum schaden der menschen so
die nichtsnuzige (yaikti) lehre des Nostorios enthalten ist — weil wir davon nichts wussten,
wurden diese [lezteren bestimmungen] nicht in unser gesez hineingesezt —: so soll sig befehlen,
dass dieselben durch gottesfürchtige bischöfe abverlangt, und dem feuer überliefert werden mögen,
entsprechend dem von uns bestimmten gesez: dass alles was unserm heiligen glauben zuwider ist,
von grund aus solle verdorben werden. 35
2. Briefwechsel (cenjänä doeggarta) unsers gläubigen und gottesfürchtigen
künigs Theodosios auch mit (walwat) Iübenalios, bischof von Jerusalem.
Da unsre barmherzigkeit sich um den glauben, wegen der ärgernisse, die in bezug auf ihn
häufig entsprungen sind, und den erdkreis und die heiligen kirchen Gottes bestürzt haben, viele
sorge macht, so haben wir auch jezt durch unsor gottlicbendes gesez befohlen: dass alle ehrerbie-' 40
tigen bischöfe unterschreiben sollen: den heiligen glauben von Nikaia und das seinetwegen von
den beiden heiligen und ökumenischen synoden, welche sich mit dom willen unsrer barmherzigkeit
in Efesos konstituierten, verkündete verbot (o^of) 1 ™: „auch dass ihm nichts, auch nicht ein
wort (edammä 1 melltä), hinzugesezt oder weggonommen worden dürfe“, weil er vollkommen ist, so
fern er durch die Wirksamkeit des heiligen geistes [Lücke] 45