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gegen den frevelhaften Nestorios, und jenen Eirenaios angeheftet 2,2 worden war, welcher
von D omnos die handauflegung empfangen hatte, obgleich er zwei frauen gehabt, und von der zeit
an wo Nestorios abgesezt worden, bis er selber bischof ward, schon (hä) zwölf jahre lang nicht an
der heiligen kirche Gottes theil genommen hatte — : an demselben tage (fol 82 v ) predigte (kad mtargcm)
5 Domnos in der kirche, während todtenbestatter (xomüita) 2,3 leichenträger (Afxrtx«(>«ot) und andre
Nestorianer schrieen: „wirf die sakren hinaus!,“ und sagte beim predigen: „Ich nehme euren eifer an;
wie Naboth kämpft ihr für eurer väter erbe [3 Kön. 21]! fürchtet euch nicht! meereswogen sind
sie und werden sich in schäum auflösen.“ Ferner noch: Als er in der woche (am sabbat?) der
süssen Drode (tüv rifi^wr) 2 ’* über die auferstehung und das Zeichen an unserm herrn predigte, sagte
10 er: „Er ward ein todter mensch; aber Gott, das wort, Hess seinen todten auferstohn“. Und ferner:
er sprach in der marterkirche (beit sähde) dos heiligen Stefanos ebenso folgendes: „Ich bewundere
die Standhaftigkeit des heiligen märtyrer’s Stefanos, welcher, unserm herrn Christus nachahmend,
betete, während er von steinen getroffen wurde (kad bkeofe balac hwä). Denn, sind gleich die
Personen verschieden, so ist doch die gnade eine“.
15 Nachdem die klagepunkte verlesen worden waren, sprach die heilige
synode: Hibä hat solches nicht gesagt; dieser ist der lehrer jenes. Uebor den lästerer sei ana
thema! Domnos sei anathema (hermä)! Hibä hat solches nicht gesagt!
Presbyter Kyriakos sprach: Ich ersuche, dass noch dieser brief vorgelesen werde.
Eusebios, bischof von Ankyra, sprach: Auch dieser werde angenommen und
20 gelesen (fol 83 r ).
Iöannes, presbyter und erster der notare, las:
Den heiligen und gottliebenden herrn, unsern bruder und amtsbruder
(bar tesmestan, avkktnovQyös) Flavianos grüsst Domnos in unserm herrn {x«Cgtiv iv xvQftp).
Zahlreicher wellen ansturm hatten wir in dieser zeit empfangen, o in allem gottliebender, und
25 riefen (qrain) zum Steuermann der arche 2 ”, um dem auf uns eindringondon Unwetter troz zu bieten.
Was uns aber jezt vermessen entgegengetreten ist, geht, meine ich, über alle beschreibung. Indem
wir nämlich Avähnten, es werde bei solchen, dio sich gegen den apostolischen glauben verschwören
(metlattkin), der gottliebendc herr Dioskoros, bischof von Alcxandroia, uns ein helf'or und
kriegskamerad (avarnMionvis'! avyyttoQyis, bar pallähütä?) sein: so sandten wir auch natürlich (oalfjäoit), aus
so [der zahl] der ehrerbietigen presbyter bei uns, einen angesehenen, mit glauben und Weisheit gezierten,
mit einem synodischcn 2 " schreiben {yqny.fi«r«) ab, und benachrichtigten seine gottesfureht, dass auch
wir den in den tagen Kyrillos’, frommen angedenkens, geschehenen Vereinbarungen (qjämö)
und [insonderheit] dem von ihm geschriebenen briefe 2 ", welcher es an keiner von allen, den dogrnon
der kirche geziemenden, anforderungen mangeln lässt: pflichtschuldigst (lau dla bwälitä) zustimmen,
3r > und auch den des seligen Athanasios (dessen unter den heiligen gedacht wird), welchen er an
den seligen Epiktetos geschrieben hat, 2,8 vollständig (baslämü) annehmen; vor allen endlich den
glauben, welcher von den heiligen und seligsten (saggijai tube) vätern (fol. 83 v ) in N i kaia in Bithynia
[auseinander]gosezt worden ist; und forderten seine gottesfureht auf, bei denjenigen, welche diesen
[stücken] nicht zustimmen wollen, die Zustimmung zu erwirken. Aber eine gewisse person von hier, zu
■*" denen gehörig, welche uns feindlich gesonnen sind und diese lästigen korrespondenzon (ivoylriatts)
verursachen, beeilte sich, gewisse leuto von dort irre zu führen, und bewirkte, nachdem sie Verleum
dungen zu tausenden gegen uns zusammengeschweisst hatte, dass in der kirche ein gränzenloses
geschrei über die gottliebenden bischöfe des Orients [erhoben] wurde. Diese [ruhestörungen]
beabsichtigte der fromme herr bischof Dioskoros — und er that wohl daran — zu beschwichtigen,
<5 indem er versprach, uns zu schreiben, an uns ehrerbietige presbyter zu senden, und uns anzuzeigen,