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sorgfältig in acht zu nehmen hat. Nun aber möge er auch selber, mit eigner stimme, anerkennen,
dass er dieses thun, und insonderheit, jeden einzelnen fall den grossen thronen anzeigen werde.
Fötios, bischof von Tyros, sprach: Ich werde jegliche anstrengung machen, dass
ich keinen von den bischöfen oder von (fol 53 r ) klerikern, welche an den [irrthümern] des Ne
st orios erkrankt sind, in den landschaften Foinike’s sich vorfinden lasse, und zumal die heilige 5
synode in der hyparchie wird dieses [im verein] mit mir zum rühme Christi und zum lobe dieser
seligen und ökumenischen synode thun.
Iübenalios, bischof von Ierusalem, sprach: Der selige apostel hat gesagt:
(1. Kor. 7,12) „So aber der ungläubige sich scheidet, mag er sich scheiden.“ Da nun, wie der
gottesfürchtige bischof Fötios berichtet hat, Akylinos, als er zwei und drei mal vorgeladen io
ward, zu seiner kirche zu kommen, durchaus nicht gehorcht hat: so hat er sich selbst der ehre des
priesteramtes entsezt. Desgleichen hat an einer andern stelle derselbe apostel gesagt: (Tit. 3,10.11)
„Einen kezerischen mann meide nach einer und zwei ermahnungen, indem du weisst, dass ein
solcher verkehrt ist und sündiget: als der sich selbst verurteilt.“
Stefanos, bischof von Efesos, sprach: Selber hat der ehemals bischof der stadt is
Eyblos gewesene Akylinos die strafe der absezung dadurch über sich gebracht, dass er von
dieser heiligen, ihm verpfändeten, kirche geflohn ist und sie mit der freundschaft zu dem frevelhaften
Eirenaios, der ihn [zum bischof] gemacht, vertauscht hat. Desshalb unterliege er auch durch
meinen richtspruch der selben Verurteilung, in welche Eirenaios gerathen ist.
Thalassios, bischof von Kaisareia, sprach: Akylinos, an dem selben frevel 20
wie Eirenaios erkrankt, hat dadurch, dass er die heilige kirche der orthodoxen in stich liess,
und dem (fol 53 v ) besagten Eirenaios folgte, wie wir durch die Worte des gottliebenden bischof’s
Fötios erfahren haben, sich selbst von dem grade der bischofswürde ausgeschlossen.
Eusebios, bischof von Ankyra, sprach: Akylinos werde von der bischofswürde
ausgeschlossen (netnakre); denn ich meine, dass er selber bereits, als er von den kollegen 224 ver- 25
folgt ward, sich von dem gottesdienste und der ehre ausgeschlossen hat.
Iöannes, bischof von Sebasteia der Ersten Armenia, sprach: Wer sich
selbst aus der gemeinschaft Christi gestossen hat, indem er sich lieber zu den lehren der frevler
hinneigte, verdient, der ehre seines grades enthoben zu werden, dieweil er vielmehr selbst eine
solche strafe über sich gebracht hat. Darum muss auch Akylinos, welcher seine kirche hat 30
verwitwen lassen (dtarmel oacbed); ausserdem aber dadurch, dass er sich von ihr schied, gleichsam
vielmehr gegen seine absicht sie hat frei lassen wollen: weil er mit lästerungen bekleidet war, von
der priesterwürde, die er hat, ausgeschlossen werden, indem ein andrer an seine stelle tritt, welcher
die ihm verpfändete gemeine (l«o?) mit Orthodoxie, gläubigkeit und allen Gott wohlgefälligen eigen-
schaften (sofre doalähä) verwalten kann. 35
Fötios, bischof von Tyros, sprach: Akylinos {Axdwog), der sich von dem dienste
des priesteramtes selber geschieden, ist auch von dieser seligen und ökumenischen synode mit recht
abgesezt worden. Darum zähle auch ich, der heiligen synode in der ihn betreffenden entscheidung
zustimmend, ihn als der ehre der bischofswürde fremd.
Eustathios, bischof von Berytos, sprach: „Ein jegliches thier liebt seines 40
gleichen“ sagt die göttliche schrift (Sir. 13,15). Dieweil nun Akylinos der schädlichen ansicht
des Eirenaios angehangen, muss er auf gleiche weise in strafe gestürzt werden.
Die heilige synodos sprach: Wir alle sagen dieses, (fol 54 r ) Wir alle sezen
Akylinos ab.