Der ehrerbietige presbyter Samüel[os] sprach: Viel erhabener oder glaub
würdiger als unsre katathesis [wäre] das zeugniss dessen, der auf befehl der barmherzigen und
christusliebenden könige die sache gerichtet hat: — es ist diess aber der gottesfürchtige Uranfios] —
allein er ist jezt nicht hier, sondern vielleicht um desselben anlasses willen genöthigt gewesen,
abzureisen und die Verhandlungen (™ yeyivt/peva) unsern herren mitzutheilen (fol 28 r ). Ferner fehlt 5
auch einer von uns, der ehrerbietige Eulog[ios], ebenfalls wegen derselben angelegenheit. Somit
kommen drei hierher, deren einer ich bin. Und ich sage alles dieses (folgende) zu protokoll (»V
xuiaBiaa), nämlich: Nachdem wir allerorten vielerlei gelitten, und wegen des bischofs Hi bä, wegen
seiner vielen hezerei (marhtänüteh) und wegen des goldes, das er zur Verdammung der Wahrheit
überall auszustreuen pflegte, ranke 138 ertragen hatten, erreichten wir kaum, was wir erbaten, als in
wir dem barmherzigen könige nahten (qrebnan): dass uns die richter gegeben wurden, deren
namen sind: der gottesfürchtige bischof Fötios von Tyros, Eustathios, bischof von Böry-
tos (bv^tos), und der heilige Uran[ios] bischof von [H]imeria, dessen ich vor kurzem
erwähnuug that; und indem die Verhandlung vor ihnen urkundlich (tyyQÜyios) betrieben wurde
(Ixwi» ? ), erledigten (« inuaav, srau) sie gewisse punkte davon nach ihrem gutdünken, während die is
über den gegenständ aufgenommenen hypomnemata bei ihnen [zurück]behalten wurden, so oft wir
auch baten, dieselben veröffentlichen zu dürfen (d nappeq); auch weiss ich nicht, aus welchem gründe
sie uns nicht gestattet haben, [dieselben]' hcrauszugeben. Wenn wir nun auch jezt wieder aufge
fordert werden, die Veranlassungen [wahr]zunehmen und vor deiner strahlenden grosse {fuyalonQtnu«)
darüber zu reden, was für eine Verwirrung hier herscht, — denn um die stadt, die unter den ver- 2i>
hältnissen gelitten hat, sollte jedermann bekümmert sein — so werden wir reden. Denn nicht wenig
[bcschwerden] sind es (fol 28 ), die von uns geführt wurden, deren menge auch alle kleriker wohl
kennen, die auch, wie ich hoffe, selber bezeugen werden, dass wir der Wahrheit gemäss berichtet
haben. Zuerst, um dieses nach gebühr 138 zu thun, und uns den kanones zu unterwerfen, gingen
wir nach der grossen stadt Autiocheia, zu dem erzbischofe jener stadt, dom frommen Domnos, w»
und übergaben ihm gewisse [eine anzahl] klagepunkte (xe<fähtta). Als er diese sorgfältig studiert
hatte (oilef) und merkte, dass ein jeder von ihnen dem delinquenten eine kapitalstrafe bringen würde,
warf er uns nach seiner willkühr hinaus (masde hwä ... oaik d säbe). Da wir nun eine degradation
(mahmjanüteh) desselben [Hibä’s] nicht horbeifiihren konnten, waren wir darauf genöthigt, nach der
stadt des königthums zu gehen und auch noch der synode des Occidents " 0 , ich meine aber, dem ni.
frommen (hasjä) und erzbischof Flavianos (Flavianä) ebendieselben [klagen] vorzutragen; des
gleichen ferner zu unserm eignen barmherzigen könig Theodosios: indem wir nicht allein die in
Antiocheia angeregten und von uns zu urkund gegebenen [punkte], sondern auch im interesse
(hlaf) des glaubens verhandelten (xivovvin £ti(q). — (Ebendiese klagepunkte nun werden wir, wenn
deine strahlende grosse befiehlt, gesondert (/«(h?) zur einordnung [in die akten] 141 übergeben, x ,
weil wir sie jezt nicht alle vor dir herzählen können. — Nämlich in bezug auf den glauben ward
er also gerichtet, als wir zur spräche brachten und erzählten: Im saalc der bischofswohnung (t^z/Uj-.w
tou (maxontCov) " 2 , während die festgeschonkc {ioQTuaTixa) übergeben wurden — es ist nämlich sitte
(fol 29 r ) in jedem jahro, dass er, wenn sie von ihm den ehrerbietigen klerikeru gegeben werden,
eine anspraohe hält (6fuhr utargem) und sie dann (ken) giebt — hat er vor vielen gesprochen: iu
„ich beneide Christus nicht, dass er Gott geworden ist; denn insofern (kad) e r es geworden ist, bin
ich es 143 geworden; denn er ist von meiner eignen natur.“ Und viele von den klerikorn, wenn
sie Gott fürchten, wissen, dass ich ihn alsbald beschworen (sahhedteh), und seit jener zeit bis
jezt, weil ich seine lästerung kannte, von der kirche nichts empfangen (seqlet), noch mit ihm
gemeinschaft gepflogen habe; ebenso, dass ich aufzustehen und zur selben stunde lärm zu machen r.