VORREDE.
Im April 1869, als ich mir im Brittischen museum die Syrischen handschriften
hesah, machten mich meine freunde Dr. William Wright und Dr. Eduard
Sachau, jezt professoren an den Universitäten zu Cambridge und Wien, aut
den worth des add. ms. 14,530 für geschichte aufmerksam, und von ihnen
dazu ermuntert, begann ich alsbald diese handschrift zu übersezen. Zu gleicher
zeit beschäftigte sich mit derselben ein Englischer geistlicher*), der einen
abdruck des Syrischen textes im laufe des jahres fast zu ende gebracht hatte,
als eine feuersbrunst, welche am 19. März 1870 in der Watts’schen druckerei
ausbrach, die ganze aufiage seines buches vernichtete. Ich hatte im vorher
gehenden sommer meine übersezung vollendet, darauf die Griechischen synodal-
akten studiert, und verglich um die zeit jenes brandes meine arbeit noch
einmal mit der handschrift; den text abzuschreiben, blieb mir nun keine
zeit mehr, da ich England bald verlassen musste. Daher kann ich, weil
eine ausgabe des Syrischen textes, soviel ich erfahren habe, nicht wieder
unternommen worden ist, jezt nicht anders, als die übersezung ohne ihre
urkunde geben. Für die mir erreichbare treue derselben, glaube ich, ist es
nicht von grossem belang gewesen, dass mir bei ihrer endgültigen gestaltung
das original nicht Vorgelegen hat, weil ich mir jede einigermassen schwierige
stelle Syrisch angemerkt hatte. Inzwischen hat dieser umstand doch solche
Ungenauigkeiten verursacht, wie die, dass zuweilen nicht angegeben ist, wo
ein blatt der handschrift im texte beginnt.
Ich wollte die Syrische urkunde möglichst entbehrlich machen, darum
habe ich so wörtlich als das Deutsche es irgend zuliess, übersezt; nur mitunter
wo in langen perioden zur Wiedergabe Griechischer partizipialkonstruktioncn
lead- oder relativsäze ineinandergeschachtelt waren, erheischte die deutlichkeit
*) Ein andrer, Itev. S. G. F. Perry, hat ein kleines stück diosor synodo lierausgegehen,
welches buch Wright anführt: catalogue of Syriac mss. in the British museum II, 1027 note.