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Chr. Th. de Murr beschreibt in seinen Memorablia bibliothecarum pubh
Norirnberg. P. 2. Norimb. 1788 p. 131—135 diesen Codex, welchen der spätere
Kieler Oberbibliothekar Cramer 1817 auf einer Reise für die Kieler Bibliothek kaufte;
er gehörte zur bibliotheca Ebneriana, Murr bezeichnet ihn N. 4. Vergl. das treffliche
kleine Buch Männert Miscellaneen. S. 72. 73, M. setzt den Codex in das Ende des
elften Jahrhunderts.
Das Pergament hat durch das Alter etwas gelitten. BL la. ist unbenutzt, Bl.
lb: Prudentius vir saecularis litteraturae eruditus composuit Kyrochum — (Nach
Murr aus Gennadius de scriptt. eccles. cap. 13.) Bl. 2 — Incipit praefatio. Per quin
quennium jam decern. —
Am Rande von Bl. 2a. stand nach Detlefsen das Kloster, dem die Handschrift
gehörte, die Notiz ist zum Theil verwischt: Monasterii S. Vim. — —
Blatt 27. Incipit liber secundus 7Tef< sreCpctvuv hyrnnus in honorem martyrurn
Emetirii et Chlidonii calagurritanorum. Metrum trochaicum archiloieum constans eX
septem trochaeis a sillaba aliquotiens spondeum admitt. Scripta sunt celo. (Cf. Pru-
dentii carrn. ed. Dressel. Lips 1860 p. 301.)
Bl. 98b. Finit. — Incipit hyrnnus VIII. Kal. Januarii. Bl. 138. Finit liber
apotheosis. Incipit Amartigenia liber secundus de origine peccatorum.
Fratres ephebi — (Prudentii carrn. ed. Dressel p. 128.)
Bl. 163 beginnt die Psychomachia. Senex fidelis prima credendi via est
Abrarn — (in Dresseis Ausgabe p. 169). Bl. 179b der Schlussvers: Respiciens alacris
media inter rnilia clarnat. Wie Murr richtig bemerkt v. 605.
K. B. 146.
1. Bl. 1 und 2. Excerpturn ex dialogo 1). Urb an i Regii von der Predigt
Christi, Lucae 24, den 2 Jüngern, so nach Ernmaus gingen, gethan. Er ist urns Jahr
Christi 1545 gestorben.
Da fragt Anna seine Hausfraw haben aber die Juden. —
Die Kieler Bibliothek hat einen Druck dieses Dialogs zwischen Urb. Regius
und seiner Ehefrau. Wittenberg 1551. 4. 316 Bll.
2. Bl. 2b—6. Notizen über die Juden aus Job. Molterus, dessen Schriften
de blasphemiis Judaeorum und Malleus obstinationis Judaeorurn erwähnt werden,
Mattheus Parisiensis, Martin Chemnitius, und vorn Judenwucher. Vergl. K. B. 136
3. Bl. 7—9. Luthers Schreiben an den Churfürsten wegen des Verlangens
des Landgrafen eine zweite Frau zu nehmen.
Durchlauchtigster Hochgeborener Fürst gnädigster Herr. Das E. Churf. G. in
des Lantgraven Sachen von dem Hofe zu Dresen unbillich beschwert werden, hab
ich vernommen — was der Sachen ist, haben wir Beide, ich und M, Philipps, E,
Churf. G. (alss eine Beichtsachen) selbst nicht wollen vermelden. — Martin Bucerus