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organen keine Veränderung, wohl aber frische Endocarditis der zweizipflichen
Klappe des Herzens und den Beginn desselben Prozesses an den Semilunar-
klappen der Aorta,
durch Wirbel Vereiterung,
„ frischt Endocarditis,
„ Klappenfehler des Herzens,
„ einfache Lungenentzündung,
„ dissecirende Lungenentzündung mit Sequcstrirung eines langen Lungenlappens
„ Lungenschwindsucht,
„ Brustfeilenentzündung mit Exsudatbildung,
„ acute Miliartuherculose,
„ Krebs des Magens und der Speiseröhre,
„ Krebs der Bauchspeicheldrüse,
„ chronischen Darmcatarrh,
„ amyloide Entartung der Nieren.
„ parenchymatöse Nierenentzündung,
„ Vereiterung eines Nierenbeckens und Nierenabscesse,
„ Schwund der Nieren (davon ein besonders merkwürdiger Pall von Herrn Dr.
Köhler in einer Dissertation beschrieben ist),
„ Krebs der Harnblase,
„ Eierstocksgeschwülste,
„ Skorbut,
„ Vergiftung mit Phosphor (Selbstmord),
„ Hundswuth. Dies ist der erste Fall dieser fürchterlichen Krankheit, welcher
in der hiesigen Klinik beobachtet worden ist. Derselbe dürfte in mehrfacher
Hinsicht von allgemeinem Interesse sein Er betraf einen 7jährigen Knaben aus
dem Dorfe Pries bei Friedrichsort, welcher am 16. Januar Abends in die
Klinik gebracht wurde, weil man wegen seit drei Tagen sich stetig wieder
holender und immer heftiger werdender Anfälle von Athmungsnoth die Diagnose
auf Bräune gestellt hatte und die Vornahme der Tracheotomio für nothwendig
hielt.
Bei der vorgenommonen Untersuchung fiel allerdings eine höchst ungewöhn
liche Störung der Athmung auf. Die Inspiration erfolgte ruckweise und so
plötzlich, dass das Brustbein deutlich nach einwärts gezogen wurde, während
die Exspiration sehr langsam erfolgte und durch ein mechanisches Hinderniss
erschwert schien. Der Knabe athmete nur 9 mal in der Minute. Dabei war das
nach Aussage der Eltern sonst sanfte und folgsame Kiud in höchst auffälliger
Weise aufgeregt. Seine Augen glänzten eigenthümlich, der- Gesichtsausdruck
war im höchsten Grade ängstlich. Jede Annäherung des Arztos suchte das
Kind abzuwehren, wollte nicht aus den Armen dos Vaters und bat diesen
wiederholt, er möge sein Gesicht abwenden, weil der leise Luftzug von Athem
des Vaters ihm peinlich wurde. Nur mit grosser Müho gelang uns eino Inspection
der Mund- und Rachenhöhlc. Dabei wurde nur eine geringe Röthung und
Schwellung der Mandeln und der Schleimhaut der Rachenhöhlc wahrgenommen.
Aeusserlich wurde eine massige Schwellung dor Lymphdrüsen unter beiden
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