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gert durch Aufsetzung eines dünnen, leichten, zugespitzten Stäbchens, welches aus
einem Federkiel geschnitzt war.
An diesem vorläufig sehr einfach und roh construirtem Instrument sah man
nun Folgendes: die freie Spitze wurde rythmisch-systolisch eingezogen und diastolisch
wieder hervor gestossen; der aussen liegende Hebelarm wurde bei der Systole
verkürzt, bei der Diastole wieder verlängert und zugleich machte die Spitze eine
deutliche Rotation, die sich indessen bei der immerhin noch geringen Exkursion
nicht ganz genau bestimmen Hess, zumal da die Bewegung eine sehr schnelle war;
es schien jedoch eine nach oben und aussen offene, mehr nach hinten d. h. dem
Rücken des Patienten sich zu wendende Curve zu sein.
Dies Hess also darauf schliessen, dass der am Herzen fixirte Punct ebenfalls
eine Curve beschriebe, die nach oben, aber zugleich nach innen (der Mittellinie zu)
offen und dabei in ihrem Verlauf nach vorn gerichtet sei. Dann ginge der am
Herzen fixirte Punct einfach nach abwärts, so würde auch die freiliegende Spitze
einfach nach abwärts gezogen sein, da sich der Stab im Durchbohrungspuncte der
Membran leicht verschieben Hess. Nun aber ging der am Fierzen fixirte Punct
neben der Bewegung nach abwärts zugleich nach vorn und innen, (der Mittellinie
des Körpers zu), also musste die Spitze- des aussenliegenden Hebelarms, da hier
der Durchbohrungspunct zugleich als Stütze und Fixationspunct für den zwei
armigen Hebel zur Geltung kam, nach hinten und aussen sich bewegen. Bei
den Diastole musste dann die Bewegung in derselben Curve, nur in entgegen
gesetzter Richtung stattfinden.
Es handelte sich nun darum, die Rotation noch deutlicher zu machen und die
Art derselben deutlicher zu verfolgen:
An dem bisher angelegten Stäbchen, welches durch den Stützpunct der
Membran in einen zweiarmigen Hebel verwandelt war, Hess sich, da der Stützpunct
am Hebel nicht fixirt, sondern verschiebbar war, mit Sicherheit nur die Verkürzung
des ausserhalb der Brustwand befindlichen Stückes bei der Systole nachweisen,
welches nicht anders erklärt werden konnte, als durch die schon mittelst früherer
Beobachtung erwiesenen Verschiebung des Herzens und des am Herzen fixirten
Punctes von oben nach unten und bei der Diastole wieder von unten nach oben.
Es musste nun die rotirende Exkursion eines beliebigen Punctes dieses Stäb
chens, welches Hauptachse des Instruments heissen mag, deutlicher gemacht werden.
Zu dem Ende wurde ein beliebiger Punct des aussenliegenden Hebelarms
mit einem kleineren Stäbchen (Nebenachse) verbunden und zwar möglichst fest.
Dadurch musste der Endpunct dieser rechtwinklich-verbundenen, nach unten ge
richteten Nebenachse sich ganz im selben Sinne bewegen, wie der Punct der Haupt
achse, in welchem die Fixirung stattfand, indessen mit bedeutenderer Exkursion.
Man bemerkte nun Folgendes: