4
zur Veröffentlichung überlassen wurde, für dessen gütige Hülfe, die mir allein
genauere Beobachtungen ermöglichte, ich hier meinen grössten Dank aussprechen
muss. Was die bisherigen Fälle von mehr oder weniger directer Beobachtung
betrifft, so mögen hier zum Vergleich mit der günstigen Lage des vorliegenden
Falles nur die objectiven, anatomischen Verhältnisse derselben kurz erwähnt werden,
während die subjectiven Schlüsse und Deutungen der verschiedenen Autoren nur
in so weit später berührt werden sollen, als sie mit den sich bei der vorliegenden
Beobachtung aufdrängenden Ergebnissen entweder bestätigend oder widerstreitend
correspondiren.
Es sind aus der älteren Litteratur ziemlich zahlreiche Fälle von Herzektopie
bekannt und ebenso andere Fälle, die eine directe Beobachtung des Herzens zu-
liessen. Indessen für vorliegende Untersuchungen haben vorzugsweise erst der
Fall von Cruveillier, der die Ursache des Spitzenstosses in der Spiralcontraction
fand und ein Fall von Skoda gedient.
Im letzteren Falle (vom Jahre 1847) fehlte bei ejnem wenige Tage alten
Kinde das Brustbein. Es zeigte sich daher eine nach unten sich verbreiternde
ö
Spalte des Thorax, die nur durch die Hautdecke geschlossen wurde. Mit jeder
Inspiration wurde diese Bedeckung in die Tiefe eingestülpt, während sich die
vorderen Enden der Rippen einzogen. Mit der Exspiration fand ein Herausdrängen
statt. Man konnte das Herz nun palpiren, fand es senkrecht gestellt und fühlte
deutlich die Verschiebung desselben bei der Systole von oben nach unten und
zugleich etwas nach vorwärts, mit der Diastole nach rückwärts und oben. Durch
Betastung mit dem Finger konnte man die Verschiebung auf etwa 1 Zoll angeben.
Die Umrisse des Flerzens zeichneten sich dabei auch für das Auge auf der be
deckenden Haut ab. Vorzüglich deutlich war dies bei der Inspiration, wenn sich
die Haut gegen die Wirbelsäule drängte. Beim Liegen auf dem Rücken war die
BeAvegung ziemlich in der Mitte der Spalte von oben nach unten. Bei seitlicher
Lage veränderte sich die Richtung etwas nach der betreffenden .Seite.
Eine ähnliche fissura sterni congenita fand sich bei einem Hamburger,
E. A. Groux. Vorzüglich Ernst und Hamernyk haben den Fall beschrieben. An
der ßten und 4ten Rippe ist die Fissur 2 J /2 Centimeter breit und hat eine Tiefe
von 2 Centimeter. Durch Contraction des Musculus pectoralis kann die Breite
auf 5 Centimeter gebracht werden. Im Wesentlichen lieferte dieser Fall dieselben
Beobachtungen. Während der Systola stieg ein erhärteter Tumor von oben rechts
nach unten links herab und verschwand unter der 4ten Rippe. Eben vor dem
Verschwinden fühlte man den Herzstoss zwischen der 5ten und 6ten Rippe. Bei
der Diastole kehrte der Tumor von unten links nach oben rechts zurück und
zwar erschlafft.
Dieser Fall ist mit den verschiedensten Augen angesehen worden und hat
die verschiedensten Deutungen hervorgerufen. Er scheint nicht so klar gewesen
OO o