Full text: (Band XIX.)

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der Haut zurück, indem dadurch die epithelialen Gebilde sehr hervortreten und 
gleichsam das Uebergewicht in der Ernährung erhalten. Auch das Sarkom ist nach 
Virchow im Allgemeinen eine Geschwulst des reifen Alters. Fälle von congenitalem 
Sarkom sind fast gar nicht bekannt. Werden congenitale Warzen und Mäler Sitz 
dieser Neubildung, welches nicht so ganz selten der Fall ist, so geschieht diese 
Umwandlung doch gewöhnlich erst im höheren Alter. Nur wenige Geschwulst 
formen kommen schon bei jüngeren Individuen vor, und hierher rechnet Virchow 
die sogenannte Myeloidgeschwulst und demnächst die fibroplatischen Geschwülste 
und Osteoide. 
Männer disponiren im Allgemeinen mehr als Frauen zu Geschwulsterkran 
kungen, doch gehen diese häufiger daran zu Grunde. Es hat dies seinen Grund 
darin, dass bei ihnen gerade so oft die Genitalien von Geschwülsten befallen werden^ 
welche natürlich der Exstirpation nicht immer so zugänglich sind. Als prädispo- 
nirendes Moment ist ausserdem für Frauen noch die Schwangerschaft zu erwähnen. 
Die verschiedenen Lebensverhältnisse scheinen eigentlich keine besondere 
Rolle zu spielen, da reiche Leute ebenso sehr als arme, in schlechten Verhält 
nissen lebende Individuen, an Neubildungen aller Art erkranken. 
Unter den localen Bedingungen kennen wir nur locale mechanische und 
chemische Einwirkungen, welche bei disponirten Leuten die Geschwulsterkrankung 
veranlassen können. Während ein Trauma der Tibia bei einem nicht disponirten 
Individuum eine Periostitis erzeugt, veranlasst es bei disponirten ein Osteosarkom. 
Dieser Zusammenhang ist durch sehr viele Beobachtungen festgestellt, ganz beson 
ders gerade auch für die Entstehung der melanotischen Geschwülste des Auges. 
In der internen Medicin finden wir ein Analogon hierzu in der Entwickelung der 
Phthisis aus einem Bronchialkatarrh. Nur dann artet ein Katarrh in Schwindsucht 
aus, wenn er ein zu dieser Krankheit disponirtes Individuum befällt. Die Erfahrung 
lehrt, dass vor Allem die besonders äusseren Schädlichkeiten ausgesetzten Stellen 
des Körpers, wie die Haut, die Ostien, die Genitalien, der Oesophagus, der Magen 
etc. so gern Sitz von Geschwülsten sind. Virchow erwähnt das häufige Vorkommen 
von Krebs in dem im Leistenkanal zurückgebliebenen Hoden, welcher anhaltendem 
Druck und Zerrungen ausgesetzt ist. Es giebt wohl kaum eine Geschwulst, bei 
der sich der Einfluss einer örtlichen Veranlassung deutlicher geltend macht, als bei 
den Sarkomen. Damit hängt dann auch zusammen, dass krankhafte Veränderungen 
der Gewebe, wie Narben und Knochenbruchstellen, so leicht der Ausgangspunkt 
dieser Neubildung werden. Den Narbensarkomen zunächst stehen diejenigen Formen, 
welche sich nach wiederholten Reizungen und Entzündungen entwickeln. Waldeyer 
macht am Schlüsse seiner schon erwähnten Abhandlung, wo er auf die Aetiologie 
des Krebses zu sprechen kommt, darauf aufmerksam, dass es ihm bei seinen Unter 
suchungen immer aufgefallen sei, dass in den jüngsten Entwickelungszonen der 
Krebse eine so reiche Vascularisation des Gewebes mit Anhäufung farbloser Blut- 
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