Full text: (Band XIX.)

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3) durchschnittlich urn 0,40 geringere Ternp. und gleiche ßäderzahl. 
4) 
5) 
6) 
7) 
8) 
9) 
0,95 
0,67 
0,85 
0,07 
0,42 
0,55 
1 Bad weniger, 
bei gleicher Bäderzahl, 
und 3 Bäder weniger. 
O 
„ gleiche Bäderzahl. 
„ 1 Bad weniger. 
,, 1 Bad 
Die Chininwirkung war also: durchschnittlich um 0,49° niedrigere Temperatur 
und in 9 Tagen 7 Bäder weniger. 
n “ 
Das Gesammtresultat aus allen eben aufgeführten Beobachtungen ist: Die 
Summe der Temperaturverminderung an 52 Tagen beträgt 26,95°; also kommt auf 
jeden Tag eine Herabsetzung von 0,518..°. Somit wurde nach Darreichung von 
1,0 Gr. Chinin, sulph. die Temperatur um einen guten halben Grad niedriger und 
brauchte an denselben Tagen ein Mal weniger (genauer an 52 Tagen 50 Bäder weniger) 
gebadet zu werden, als an den 52 vorhergehenden nicht unter Chininwirkung stehenden 
lagen. — Wenn nun W. Jessen in seiner Dissertation „Der Abdominaltyphus im Altonaer 
Krankenhause in der Epidemie 1868/69“ sagt: „In fast allen schweren Fällen wurde 
die Wirkung der directen Körperabkühlungen durch Darreichung grosser Gaben Chinin 
zu verstärken gesucht. Die Kranken erhielten Abends zur Zeit der gewöhnlichen 
Temperaturhöhe 1 grrnm. Chinin und wurden etwa eine halbe Stunde nachher ge 
badet. Ueberzeugt worden von dem guten Einfluss dieser Anordnung bin ich übrigens 
in Wirklichkeit nur bei verhältnissrnässig wenigen Fällen, bei denen wirklich die Tem 
peratur tiefer herabzugehen schien und sich weniger rasch auf die alte Höhe wieder 
hob, aber ich muss gestehen, dass in eben so vielen, wo nicht mehr Fällen 
irgend ein erheblicher Unterschied nicht zu erkennen war.“ — so kann 
ich einfach auf meine obige Zusammenstellung verweisen, die das Gegentheil klar 
genug darlegt. 
Sehr selten habe ich, wie sich aus den angeführten Zahlen leicht ersehen lässt, 
das erreicht, was Liebermeister in seinem Vortrage „über die Behandlung des Fiebers“ 
als einzig vollkommnes Resultat hinstellt, dass durch die Chinindosis die Temperatur 
bis mindestens 38,0° heruntergebracht wurde; dazu sind solche Dosen, wie Lieber 
meister sie anwendet, von 1,5 bis 2,5 Gr. Chinin, sulph. oder hydrochlorat. erforder 
lich. Aber man wird nicht in Abrede stellen, dass die Wirkungen, welche wir er 
zielten, schon sehr erhebliche zu nennen und nicht gering anzuschlagen sind. Wenn 
ein Kranker einen Tag um den andern eine 0,5 0 niedrigere Temperatur hat, — wo 
bei noch nicht einmal die Verminderung der Bäderzahl berücksichtigt ist — so ist 
das eine nicht zu verachtende Minderung der Gefahr, welche die Ueberhitzung des 
Blutes an sich bietet.
	        
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