Full text: (Band XIX.)

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mrgen a arent, überall lufthaltig, zeigt sich in ihren untern Partien stark hyposta- 
iscn rn linken Bronchus finden sich einige halb verkäste, halb kalkige Lyrap- 
drusen von der Grösse einer Haselnuss bis zu der einer Wallnuss. Die rechte Lunge 
ist ebenfalls stark hypostatisch. Die Milz ist dunkel, bedeutend vergrössert und 
matsch. Die linke Niere ist gross, lässt die Kapsel leicht abziehen; übrigens nichts 
Abnormes. Die rechte Niere, etwas kleiner als die linke, ebenfalls ohne Befund. Die 
Leber zeigt keine pathologische Veränderungen; ebenso wenig der Magen. Die Mesen 
terialdrüsen sind stark geschwellt und markig infiltrirt. Bei der Eröffnung des Dünn 
darms zeigen sich die Peyerschen Plagues und solitären Follikel sehr stark geschwellt 
jedoch finden sich nur ganz vereinzelte oberflächliche Geschwüre; in seinen obern 
Partien sind einige Ecchymosen sichtbar. Die Schleimhaut des Dickdarms ist etwas 
gewulstet und an einigen Stellen stark injicirt. Der Schädel ist von normaler Be 
schaffenheit. Die dura mater ist mit der pia mater verklebt; die sinus sind blutleer, 
die Subarachnoidealräume stark mit klarem Serum angefüllt. Die Ventrikel enthalten 
nur eine unbedeutende Quantität klarer Flüssigkeit. In der Hirnsubstanz, die von 
normaler Consistenz ist, findet sich nichts Pathologisches. 
Die Section ergab also keinen Umstand, den man bestimmt als Todesursache 
hinstellen könnte. Wie aus der Krankengeschichte zu ersehen, war Patient noch nicht 
sehr lange krank; er war ein grosser, kräftig gebauter Mann, von gesundem Aussehen, 
durchaus nicht sehr heruntergekommen; wir glaubten, ihm die günstigste Pro-nose’ 
stellen zu dürfen. Augenscheinlich hatte ihn das Bad getödtet; und wodurch war es 
seinem Leben gefährlich geworden? Jedenfalls nicht durch zu grosse Kälte; alle 
unsre Typhuskranken wurden in Wasser von 20 0 C. gebadet und unser durchaus Ge 
wissenhafter und zuverlässiger Krankenpfleger, Herr Schier, versicherte, er habe das 
Bad unmittelbar vorher, ehe Dank hineinging, gemessen und die vollständig richtige 
Temperatur gefunden. 
Ein noch unerklärlicherer Fall ist folgender, dessen Krankengeschichte ich 
kurz vorausschicke: 
7) Unterofficier Lange erkrankte am 18. October vor Metz; kam am 23 nach 
Hamburg-Altona typhuskrank auf unsre Station. Es wurde die gewöhnliche Behand 
lung eingeleitet und der Verlauf bot längere Zeit nichts Auffallendes. Am 12. Novbr* 
wurden die Ausleerungen stark blutig; sofort ward ein Eisbeutel auf den Leib gele-t 
und einige Opiumdosen verabreicht. Vom folgenden Tage an wurde kein BIut°mehr 
entleert, die Diarrhoeen nahmen an Heftigkeit ab, das subjective Befinden war <mt 
der ganze Zustand befriedigend. In der Nacht vom 15. auf den 16. November um 
12V 2 Uhr rief er den Nachtwärter und forderte zu trinken; als er einige Schlucke 
(kaltes Wasser) getrunken hatte, legte er sich zurück, that einige tiefe Athemzüge 
und — war eine Leiche! 
Bei dtr Section fanden sich die, dem Abdominaltyphus zukommenden Ver-
	        
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