Full text: (Band XIX.)

decken, und war in diesem Fall der Tod vielleicht so früh eingetreten, dass es noch 
gar nicht zu diesen hatte kommen können. 
Fall 5. Arbeiter S., 52 J., wurde am zweiten Tage nach seiner Erkrankung 
mit über den ganzen Körper zerstreuten Papeln und einzelnen deutlichen 1 usteln im 
Gesicht aufgenommen. Geringes Krankheitsgefühl. Zwei Tage später, ohne weitere 
Entwickelung des Exanthems, blutige Dejectionen, die während der drei folgenden 
Tage, bis zu des Pat. Tode anhielten. Auch im Urin kam spurweise Blut vor. 
Fall 6. Frau W., 58 J. Wurde, nachdem bereits seit 4 Tagen massenhaft 
Blut per an um abgegangen, am 5. Krankheitstage aufgenommen. Im Gesicht war die 
Haut gleichmässig rauh von kleinen Höckern, die bleich wie die übrige Haut gefärbt 
waren (Verblasste confluirende Papeln). Schmutzig rothe Papeln auf Armen und 
Brust dicht "esäet. An den Beinen verschiedene linsengrosse Ecchymosen. Aus dem 
Anus si C kert & beständig Blut ab. Tod 16 Stunden später. 
Eine Mittelstellung zwischen der Variola haemorrhagica und der einfachen Va 
riola confluens nimmt diejenige Form ein, bei der wir Blutergüsse und ein meist con- 
fluirendes Exanthem sehen. Das letztere tritt jedoch im Krankheitsbilde in den Vor 
dergrund. Die Blutergüsse bestehen meistens in zu Beginn der Eruption auftretenden 
kleinen Petechien, und Austritt von etwas Blut in die bereits voll entwickelten Pusteln. 
Viel seltner sind es grössere Suggilationen; nur einmal wurde auch eine Schleimhaut- 
blutun^ beobachtet. Grade bei dieser Form der Erkrankung kommt es vor, dass 
sich die zu Blasen erhobene Epidermis auf grossen Flächen in schmierigen, entsetz 
lich stinkenden Fetzen abstösst, ein geröthetes nässendes, bald etwas antrocknendes 
Chorium hinterlassend; ein Symptom von höchst ominöser Bedeutung, das, so oft es 
beobachtet wurde (7 mal), die lethalgestellte Prognose rechtfertigte. — Auch von den 
an dieser Form Erkrankten starb die Ueberzahl. Von 18 fällen starben 13 — 72,2 °/o. 
1. Frau T., 64 J. Hämorrhagien am Rumpf zwischen wohlentwickelten Pu 
steln. Am 8. Krankheitstage Pneumon. crouposa. Genesen. 41 Behand 
lungstage. 
2. Arbeiter N., 30 J. Blutergüsse in die conlluirenden Pusteln. Decubitus. 
Genesen. 55 Behandlungstage. 
3. Knecht B., 19 Jahr. Blutergüsse am 6. Krankheitstage in die confluiren- 
den Pusteln. Genesen. 42 Behandlungstage. 
4. Frau S., 49 J. Am 12. Krankheitstage tritt bei discreten Pusteln an bei 
den Unterschenkeln eine diffuse Röthe mit zahlreichen Blutpunkten auf. 
Tod in Folge Druckbrandes zwischen den Nates. 
5. Frau M., 63 J. Hämorrhagien am 8. Krankheitstage in die confluirenden 
Pusteln. Am 10. Tage beginnend: colossale Epidermisabschürtungen am 
Hals, auf Brust und Oberschenkeln. Tod 4 läge später.
	        
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