Full text: (Band XIX.)

Leiden von der Aussetzung an, unbekümmert darum, ob sie denselben bereits bekannt 
sei oder nicht. 1 ) Bei Euripides vernahm sie Odysseus von ihm; 2 ) denn da sein Be 
gleiter Diomedes nicht auch von Athene verwandelt war, so wird er sich schwerlich 
so bald in die Nähe des gefährlichen Bogens gewagt haben. Er muss im Hinter 
gründe geblieben sein, bis die Maske des Odysseus fiel. 
Es war natürlich, dass Philoktet, sobald er einen von Troia Kommenden fand, 
begierig nach den Begebenheiten des Krieges und den Schicksalen der Helden forschte. 
Dieses Motiv hat sich schwerlich einer der drei griechischen Tragiker entgehen lassen. 
Bei Aeschylus gewann Odysseus das Vertrauen des Gekränkten durch erdichtete Un- 
"lücksnachrichten über das Griechenheer im Ganzen, und besonders die Kunde, dass 
seine beiden Hauptfeinde Agamemnon und Odysseus, letzterer in schmählicher Weise, 
umgekommen seien. *) Auch bei Euripides kann nach dem Obigen nur Odysseus 
ihm Rede gestanden haben, doch ausser der Misshandlung des Palamedes, die bei 
Dio vorkommt, 4 ) enthalten die Bruchstücke Nichts der Art. Vielleicht folgte Accius 
dem Beispiel des Sophokles (332 ff.), wenn er die Fragen des Philoktet auf Achill 
und den Erben seiner Waffen richtete. Dass Ulixes hierauf ganz wahrheitsgemäss 
Bescheid ertheilte, gab dem Verhör einen eigenthümlich ironischen Reiz. Der indig- 
nirte Ausruf (XVI) 
heu Muleiber! 
arma ergo ignavo invicta es fabricatus manu 
verdammt den Spruch des Waffengerichtes. 
Vorher kann er nach der Todesart Achills gefragt haben (inc. inc. fab. XXXV): 
ferron an fato rnoerus Argivom öccidit? 
ob durch Eisen in der Schlacht, oder durch Krankheit. 5 ) Uebrigens beweist schon 
*) Dio 52 p. 550 ov xoivvv ovdi ixiXvo doxel not dixca'cos ctv xig ctlxictactcsdcu, to ditjyetcrXXccc Jipö? 
toV yoQOV toi üyvoovvxct xd rrepl xqv clnöXtixjJiv xr)V xtöv ‘Aycucäv xcti Ttx xctdiXov trvfißnivovxct ctvxöi. x. i. X 
2 ) fr. 788 dva^oQtfct fiivxoc xicvdov tlcSidtiv, %ivf. 790. 
3 ) Dio 52 p. 550 xcti io &nctyy(XXeiv di 7ctg xö>v 'Aycttöiv csvfttfoQas xcti xdv’Ayctfjcifxvova xt&vtjxöxct 
xcti Tov 3 Odveaia in ccixCtf tog oliv tc ctloyCcxri, xcti xtxOÖXov xo cStnfaevue dnip\XctQ/u,ivov ov tiovor y or t <ri/i o 
öicsTf rvcfüctvca xdv 4>lXoxxt\xyiv xcti nQoadiiacfXcti fxäXXov rqv xov ’Odvcsaitog ofuXictv, nXX' ovd* nnCQctva x. r. X. 
*) 59 p. 576. 
5 ) Vgl. die Antwort des Neoptolemos bei Sophokles 334 
rifXvtixtv uvdQÖg ovdivdi, XXfoii d 3 vno 
xoZtvxdg, tög liyovoiv, ix '}>oißov det/utif. 
Dem Ton und Inhalte nach würde auch die Angabe über den Tod des Aiax in diese 
Unterredung passen (inc. inc. fab. XXXTV): 
victor insolens 
ignominiae se dolore victum non potuit pati. 
doch spricht der trochäische Rhythmus dagegen.
	        
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