Full text: (Band XIX.)

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Bildete dieses anapästische canticum wirklich den Anfang unseres Stücks, so fiel 
das Selbstgespräch, welches nach Dio *) der Euripideische Odysseus als Prolog vor 
trug (fr. 785—787, 791 D.), entweder ganz fort oder wurde in eine folgende Pause 
verlegt, nachdem der Chor sich zurückgezogen hatte. Erstres ist nicht wahrscheinlich, 
da sein Inhalt, wie ihn Dio umschreibt, sehr wichtig war. Man erfuhr, dass der 
Priamide Helenos als Gefangener des Odysseus diesem die Weissagung offenbart hatte, 
ohne Philoktet und den Bogen des Herakles könne Troia nicht genommen werden, 
ein Zug aus der kleinen Ilias. 2 ) Er (Odysseus) habe gar nicht gewagt sich den Atri- 
den als Vermittler anzubieten, da er den Hass des Philoktet nur zu sehr zu fürchten 
habe. 3 ) Aber im Schlaf sei ihm wiederholt Athene erschienen, habe ihm zugeredet, 
mit o-ewohntem Muth an das Unternehmen zu gehen: sie werde seine Gestalt und 
seine Stimme verwandeln, so dass er von dem Feinde nicht erkannt werde; und so 
sei er denn getrost hergekommeu. Selbstverständlich hat ihn und Diomedes Aga- 
memnon geschickt, wie bei Hygin zum Ueberfluss angegeben ist. Er tritt also ver 
wandelt auf: es bedurfte keiner Unterredung weiter mit Athene; auch Diomedes war 
bereits aufgeklärt: die übrigen Gefährten brauchten es nicht zu sein. Ich finde kei. 
neu Grund zu bezweifeln, dass auch Accius jenes Motiv annahm, wenn er sich nicht 
mit einer einfachen Verkleidung ohne göttliche Hülfe begnügte. 
Die Erkundigungen und Antworten von fr. III — VII beweisen unwidersprech- 
lich, dass, ehe Ulixes mit Philoktet selbst zusammentraf, erst ein Einheimischer, mit 
Art, Lebensweise und Gesinnung des einsamen Dulders Vertrauter jenen vorbereitete 
Ulixes fragt nach der Wohnung des Philoktet (fr. Ill): 
. ubi habet? urbe agrone? . . . 
Der Andre wird die Höhle gezeigt haben, berichtet Avie sich der Verlassene nährt 
und kleidet (V): 
configit tardus celeris, stans volätilis. 
und 
pro vcste pinnis membra textis cöntegit. 
Nach Dio 59 p. 570, vermuthlich also bei Euripides, war er mit Thierfellen bekleidet. 
Die abgeschlossenen Zeilen hissen Stichomythie vermuthen. Nachdem Ulixes sich 
1 ) or. 52 p. 551 t-vftvg yovr :If71oirjuti jnui.oytitol' uv rui o (JdvOOtvg y.ttl u././At tf iylh’uqfiaiK 
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ilycu /.ul duttfjiQoiy jr;y avvfotV) ji de tqvvuvtiqv y.. t* A. Duzu or. 59, und Euripides fr. 785 — 787, 
und wahrscheinlich auch 791. 
*) Dio 59 p. 575 <5 ydo dt] jAnytixiduiros ‘l'ovyojy Ki.ivog o Uqiuuov xui fui, vv uuy ore ft 
vyi-y 
ni/^udkioros /j,17t-lo. itvsv rovTiov uyjltoi uy itXioym U;v noklP. Vgl. PrOclllS chrCstoill. p. 238 W. *Odvc- 
Ofue loyr/aug" Kktyoy litußüyu, xui yotjouvioc jt(i)l liji etktoaeu.>; tovtov Jtouijdrjg ix Jtjjxyov 'iHloxrtynjv üv&ya. 
: >) Dio 59 p. 575. Aus demselben Grunde wahrscheinlich Hess auch Lesches in der klei 
nen Ilias Diomedes allein nach Lcmnos gehen : Schneidewin Philol. IV 649.
	        
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