Full text: (Band XIX.)

Meister zur Auswahl vor. Wenn er sieh keiner derselben ausschliesslich hinsre"eben 
zu haben scheint, 50 hat er vielleicht auch keine ganz unbenutzt gelassen. Dass er 
sich Aeschylus vorzugsweise angeschlossen habe *), hat nicht überzeugend bewiesen 
werden können. Von überwiegender Nachahmung des Sophokles kann auch bei flüch 
tiger Vergleichung nicht die Rede sein. Nachweisen lässt sich am besten, wo er in 
die Fussstapfen des Euripides getreten ist. 2 ) Ihm scheint er wirklich in der Ge- 
sammtanlage und vielfach auch in Einzelnheiten gefolgt zu sein. Abgesehen von den 
Bruchstücken wird dies schon durch den Auszug bei Hyginus 3 ) wahrscheinlich, welcher 
Euripideisches Personal, den Lemnier Aktor, und als Begleiter des Ulixes den Dio 
mede s angiebt, in Uebereinstimmung mit Euripides 4 ) und gewiss nach Anleitung- 
des römischen Drama’s. 
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mer aneccl. Paris. I p. 243, 15 . . /re/qi uiv noKXov cnöai'f HQoe ttls Kinns xal rods növovsr 
vcifooy di rinri»ii *, j. X. Der nur bei Suidas angeführte Philoktetes des Philoki es war vielleicht 
kein andrer als der des Aeschylus, vom Neffen nochmals zur Aufführung gebracht. Der Schau 
platz des Philoktetes von Achaeus (bei Nauck p. 585 f.) wird von Urlichs (Achaei Eretriensi» 
quae supersunt. p. 36 ff.) und Welcher Gr. Tr. 961 f. passend nach Troia verlegt. Auf ganz, 
unsicherer Vermuthung Meineke’s (hist. crit. 316) beruht der Philoktetes des Antiphon (bei Nauck 
p. 615): die Handschriften bei Stobaeus flor. 115, 15 geben theils "Avrnpäv o »?, theils (Trine, Vind.) 
ZoyoxXfovs, was wohl aus dem folgenden Lemma entlehnt ist. Es wird also gerathener sein diesen 
Titel der mittleren Komödie zuzuweisen, aus der ein Philoktetes des Strattis bekannt ist; beiden 
gesellt, sich der des Epicharmos hinzu. Von einer Tragödie dieses Namens von Ennius, die 
Welcker Gr. Tr. 1375 einst annahm, kann bei scharfer Interpretation der Zeugnisse zu den» 
betreffenden Fragment (inc, nom. XIII) nicht die Rede sein. 
') Welckers und G. Hermanns Ansicht. 
2 ) An Euripides dachte zuerst Scaliger, dann Näke. 
3 ) fab. 102: ‘Philoctetes, Poeantis et Demonassae filius, cum in insula Lemno esset, coluber 
eius pedem percussit. quem serpentem luno miserat irata ei ob id, quia solus praeter ceteros ausus 
fuit Herculis pyram construere, cum humanum corpus est exustum et ad immortalitatem traditum, 
ob id beneficium Hercules suas sagittas divinas ei donavit. sed cum Achivi ex vulnere taetrum 
odorem ferre non posscnt, iussu Agamemnonis regis in Lemno expositus est cum sagittis divinis. 
quem expositum pastor regis Actoris, nomine Iphimachus, Dolopionis filius. 
nutrivit.’ (vgl. Meineke anal. Alexandr. 74, Schneidewin Philol. IV 658) ‘quibus postea responsum 
est sine Herculis sagittis Troiam capi non posse, tunc Agamemnon Ulyssem et Diomede m 
exploratores ad eum misit. qui persuaserunt, ut in gratiam rediret et ad expugnandam 
Troiam auxilio esset, eumque secum sustnlerunt.’ 
4 ) Dio Chrysost. 52 p. 550 i F.votritt)}]; tov “Axtoqk flattyn ivn Aijftyitoy cu? yyiootua v iw 
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