In der Bauchhöhle befindet sich ca. 1 Liter freien Blutes. Etliche Cruormassen
sitzen überall zwischen den Därmen. Die Hauptmasse des flüssigen Blutes ist ange
häuft im Becken und den beiden regiones renales. Das Diaphragma steht auf
beiden Seiten hoch. Die Trachea enthält blutigen Schaum. Das Milzgewebe
schlaff und weich. In der Nähe ihrer oberen Spitze findet sich ein vom scharfen
Rande zum stumpfen quer verlaufenden ein Riss von 5 cm. Länge, innerhalb dessen
das Parenchym zertrümmert ist und eine ganz unebene Wundfläche zeigt. Am
stumpfen Ende der rechten Niere befindet sich dicht unter der Kapsel eine
groschengrosse Sugillation. Irn Fundus des Magens sitzt ein langer und oberfläch
licher Riss, der bis in's submucöse Gewebe geht und von einer kleinen Sugillation
umgeben ist. In der Leber findet sich in der Gegend der Anheftung des lig.
Phrenicohepaticum eine breite Sugillation; dann aber sieht man 5 Rupturen an der
c °nvexen Oberfläche derselben und zwar eine, dem grossen Lappen angehörende,
vom Ansatz des lig. coronarium in einer Entfernung von 4 cm. parallel dem lig.*
Suspensorium verlaufend, von 7 cm. Länge. Dann 2 von vorn nach hinten in einer
Entfernung von 3 cm. miteinander parallel laufende etwas, geschlängelte und 6 resp.
4 cm. lange Risse in der die Gallenblase bedeckenden Lebersubstanz; sie bleiben
jedoch mit ihrem vorderen Ende l 1 /» cm. von dem scharfen Rande der Leber ent
fernt. In der hintern und äussern Ecke des rechten Leberlappens am Ansatz des
hg. trianguläre findet sich in der Richtung von innen vorn nach aussen und hinten
Erlaufend ein 2Ya cm. langer Riss. An der concaven Häche der Leber zeigt sich
die'dem lob. Spigelii benachbarte Parthie des kleinen Leberlappens bis zu einer
Tiefe von 1 — 0/2 cm. zertrümmert. Ein 5 cm. langer Riss des kleinen Leberlappens
läuft vom vordem scharfen Rande beginnend parallel dem ductus ven. Aurantii. Auch
die untere Fläche des lob. quadratus zeigt sich mehrfach zerrissen.
Soweit das uns Interessirende des Sectionsbefundes.
Bemerkenswerth an diesem Falle ist, dass die Eigentümlichkeiten der Vor
gefundenen Verletzungen, namentlich der Leber und Aorta vortrefflich ihre mecha
nische Erklärung aus der Art und Weise der einwirkenden indirecten Gewalt des
h alles finden. Der Unglückliche fiel aus der Höhe und schlug mit der Bauchseite
a uf den Balken nieder. Eine heftige Compression der Baucheingeweide musste die
erste Folge sein. Die Leber erfuhr vermöge ihrer Lage und ihres Volumens diese
Compression in der Richtung vom scharfen vorderen Rande zum hintern stumpfen.
Cie convexe Fläche derselben musste noch convexer werden, so dass schliesslich
°l ) erflächliche Berstungen eintraten, während andrerseits die vordem und hintern
Abschnitte der concaven Leberfläche sich zugeknickt und dermassen auf einander
gepresst wurden, dass ausgedehnte Zermalmungen notwendig erfolgen mussten. Für
^en Riss der Aorta möchte ich den im Augenblicke des Aufschlagen des Körpers
gewaltig wirkenden Fallzug des öbern Körperteils einerseits, und der Beine, in