Full text: (Band XVI.)

kennzeichnet durch glatte pigmentirte Narben, beobachtet. Ein Colotyphus ward 
3 mal durch die Section constatirt, einmal waren die Geschwüre auf das Colon be' 
schränkt, 2 mal bestanden zugleich Geschwüre im Ileum. Im ersten Falle zeigte die 
ganze Dickdarmschleimhaut vom Coecum bis zum Rectum eine beträchtliche Schwel 
lung und schiefergraue Färbung und fanden sich im oberen Theile desselben eine 
Unmasse bis sechslingsgrosser runder Geschwüre, zum Theil noch von Borken be 
deckt, dagegen im unteren Theile, wo der Process entschieden frischer, nur eine 
blosse Infiltration der einzelnen Follikel, welche dadurch ein sagokornartiges Aussehen' 
erhalten hatten. Der 2. Fall zeigte ausgedehnte Geschwürsbildung im unteren Theile 
des Dünn- und oberen Ende des Dickdarms und schienen diese auf der gleichen 
Stufe der Entwickelung, welche dem Uebergange von der ersten zur zweiten Periode 
entsprechen würde, zu stehen. — Bei dem dritten Fall fand sich neben einer wohl 
als Recidiv aufzufassenden Eruption von frischen Geschwüren im Dünndarm, eine 
ungewöhnliche Erkrankungsform des Dickdarms. Die Schleimhaut desselben war 
nemlich in seiner ganzen Länge enorm verdickt, stellenweise bis zu etwa y 4 Zoll, 
von schiefergrauer, fast schwärzlicher Färbung, dabei hart und dicht besetzt von einer 
Menge kleiner brömbeerförmiger Erhabenheiten, welche ungewöhnlich stark infiltrirte 
und in allerdings eigenthümlicher Weise in Geschwürsbildung begriffene solitäre Fol 
likel zu sein schienen. Zwischen denselben sah man ausserdem ausserordentlich viele 
kleine rundliche Geschwüre mit scharfen Rändern und glattem, meist schwärzlichem 
Grunde, alle von Schorfen befreit. Der krankhafte Process schien in der Richtung 
nach dem Mastdarm hin an Intensität zuzunehmen, bot aber überall dasselbe nur 
graduell verschiedene Bild. Klinisch waren bei diesem Kranken viele W'ochen lang 
dauernde unstillbare Diarrhöen, einhergehend mit immer wiederkehrendem meist hohem 
Fieber, beobachtet worden. 
In 2 Leichen waren keine Darmgeschwüre aufzufinden und zwar schien es in 
dem einen Falle noch nicht zur Entwickelung derselben gekommen, bei dem anderen 
bereits die Heilung derselben vollendet zu sein, Bei letzterem fand sich nur ein 
hochgradiger Catarrh des unteren Theiles des Ileum und des oberen Theiles des Colon. 
Bei den beiden in Folge von Darmblutungen Gestorbenen konnte die blutende 
Stelle nicht mit Sicherheit aufgefunden werden; jedoch schien bei dem Einen dieselbe 
von einem grossen etwa 2y 2 bis 3" oberhalb der Valvula Bauhini gelegenen Ge 
schwür ausgegangen zu sein. 
Zu den gewöhnlichsten Leichenbefunden gehörten die verschiedenen Grade 
von pathologischen Veränderungen der Lungen, welche man wohl als hypostatische 
Processe zusammenfassen kann, und die natürlich wenigstens graduell die mannich- 
fachsten Verschiedenheiten darboten. Jedoch waren nur bei 5 Leichen diese Erkran 
kungen, wie erwähnt, als Todesursache anzusehen. —
	        
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