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Chorioideitis angenommen. Die Tension des Bulbus war unerheblich vermehrt, das
Sehvermögen aber gänzlich verschwunden.
Unter fortwährender Eisbehandlung besserte sich der Zustand jedoch allmäh
lich und ohne besondere Zwischenfälle, und als der Patient entlassen wurde, war die
Pupille gross, mit gezackten Rändern dem äusseren Hornhautsegment anliegend, und
in dem grünlich erscheinenden Glaskörper lag der Rest des Linsenkerns als gelblich
weisse Scheibe. Patient erblindete schliesslich gänzlich auf diesem Auge, die Form
des Bulbus blieb jedoch vollständig erhalten.
III. Fall.
Ein 42jähriger Pantoffelmacher hatte sich als 3—4jähriges Kind mit einem
Tonnenreif ins linke Auge gestossen, in Folge dessen diffuse Hornhauttrübung das
ganze Pupillargebiet einnahm. Nun war ihm 6 Wochen, bevor er auf die Klinik
kam, ein Eisensplitter ins rechte Auge geflogen, und obgleich er anfangs gar keine
Sehstörung und nur vorübergehende Schmerzen gehabt hatte, war doch das Sehver
mögen allmählich geringer geworden.
Auf dem rechten Auge sah man 2 mm. vom äusseren Hornhautrande entfernt
eine Nadelspitzen orosse Narbe der Cornea, dieser gegenüber befand sich in der Iris
ein ca. 2 mm. langes spaltförmiges Loch, dem entsprechend man einen dreieckigen
Kapseldefect entdeckte, dessen Ränder eingeschlagen und rothbraun waren. Von
vorn her o-mo- ein intensiv grauer Strich durch die Dicke der Linse bis an die hintere
Kapsel, wo man bei seitlicher Beleuchtung den etwa Stecknadelknopf grossen Eisen
splitter gewahrte. Da die Trübung der Linse des rechten Auges bedeutend zunahm,
die Linse des linken Auges dagegen vollständig pellucid war, so wurde auf letzterem
eine Iridektomie gemacht, und der Kranke hatte nach Correction einer Myopie von
Vis mit demselben eine Sehschärfe von Vio.
Nach einem halben Jahre erschien der Mann wieder, um sich auch auf dem
rechten Auge, mit welchem er nur noch quantitative Lichtempfindung hatte, operie
ren zu lassen. Es wurde die modificierte Linearextraction gemacht und eine Linse
von Seifenconsistenz mit Hülfe des Schlittenmanövers zu Tage befördert, wobei es
gelang, den Fremdkörper mit den einzelnen Massen zu entfernen. Patient hatte
schliesslich nach vollständiger Heilung auf dem rechten Auge eine Sehschärfe von
2 %o und las mit + 3 x /2 Igr. Nr. 1.
IV. Fall.
Ein 23jähriger Bäckergeselle hatte bei einey Schlägerei einen Stich ins
rechte Auge bekommen. Die Lider waren geschwollen, das obere mit Blut unter-