Full text: (Band XV.)

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der cristae, beträgt, vom labium internum aus gemessen, nicht mehr als eine Linie. 
Die crista pubis ist ungewöhnlich scharf und beiderseits gegen das tuberculum ileo- 
pectineum hin in zwei linienhohe Stacheln ausgezogen, von denen der vordere linke 
der spitzeste ist. Auch die tubercula pubis ragen beiderseits als rundliche Spitzen 
stark hervor. Der Schambogen ist ziemlich weit, seine Schenkel in ihrem mittleren 
Theile stark ausgebuchtet. 
Die Maasse des kleinen Beckens sind im 
Beckeneingange: 
Conjugata vera 3" 774"' 
Diarn. transversa 5" 274'" 
„ obliqua dext 4" HR/a'" 
n „ sinist 4" 9"' 
in der Beckenhöhle: 
Diam. recta 4" 7V" 
„ transversa 4 // 8"' 
Distantia spinar. ischii 4" 
im Beckenausgange: 
Diam. recta (von der Spitze des Kreuzbeins) . . 4" IV4'" 
Diam. transversa 4" P/V" 
Conjugata diagonalis 4" 3 37F" 
Das vorliegende Becken darf unzweifelhaft als Stachelbecken bezeichnet wer 
den. Im Uebrigen zeigt es manche Merkmale, die auf vorausgegangene Rhachitis hin- 
weisen. Dahin gehören die vorgesunkene Lage des Kreuzbeins zwischen den Hüft 
beinen die Abplattung seiner vorderen Fläche in horizontaler und vertikaler Richtung 
mit tiefliegendem Einknickungspunkt, das Klaffen der Darmbeinschaufeln nach vorn. 
Die Verkürzung der Eingangsconjugata ist nicht bedeutend; nach dem Ausgange hin 
divergiren die Beckenwände in sagittaler Richtung weniger stark, als es durchgängig 
bei rhachitischen Becken der Fall ist. Die Verengung des Beckens allein würde unter 
sonst günstigen Verhältnissen kaum eine merkliche Störung der Geburt bewirkt haben. 
Das anfängliche seitliche Abweichen des Kopfes bei der ersten Geburt und der dau 
ernd hohe Stand desselben bis nach dem Blasensprunge sind weniger daher, als von 
der Schieflao-e des wasserreichen uterus und der Schwäche der Wehen abzuleiten 
Ebensowenig lässt sich in der Art seines Ein- und Durchtritts durch das Becken ein 
besonderer Einfluss der Beckenform erkennen, dagegen darf man die Schmerzen über 
den Schambeinen am Ende der Schwangerschaft und während der Wehen, namentlich 
in der Eröffnungsperiode und auch später noch in den Wehenpausen, sowie die frühe 
Erlahmung des uterus nach dem Eintritt des Kopfes ins Becken unter fieberhaften 
Symptomen, wohl auf Rechnung einer Reizung desselben durch die scharfen Kanten
	        
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