Full text: (Band XV.)

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mischter Flüssigkeit aus. Das Parietalblatt des peritoneum war mit dem grossen 
Netze, die vordere Fläche des uterus mit der Bauchwand, das Netz mit den intesti- 
nis und diese wieder unter sich verklebt und mit theils eitrig zerflossenem, theils 
consistenterem, mit Serum durchtränktem Exsudate bedeckt. Das peritoneum war 
namentlich nach unten streifig geröthet. Keine Spur von Blut fand sich in der Peri- 
tonalhöhle. Der Magen mit der untern Fläche der Leber verklebt, in seinen Häuten 
stark serös infiltrirt, enthielt etwas gallig gefärbte Flüssigkeit und einen Spulwurm. 
Der Dünndarm in seinen Häuten verdickt, mürbe, riss leicht ein; sein Lumen stark 
durch eine gelbliche Flüssigkeit ausgedehnt. Die Schleimhaut im untern Theile des 
selben sowie im oberen des Dickdarms zeigte starke Röthung, Wulstung der Falten, 
Verdickung durch seröse Infiltration. Die Milz breiig erweicht, die Leber gross, ihr 
rechter Lappen mit Exsudat bedeckt, die Substanz normal. Der uterus, von rund 
licher Gestalt, ragte eine Hand breit über die symphj’se hervor und war mit einer 
ziemlich fest anhaftendem Exsudatschicht bedeckt. Die Fimbrien der Tuben und die 
Ovarien dunkelblauroth, mit Exsudat belegt und mit einander verklebt. Der Peri 
tonealüberzug des uterus war nach vorn und links zerrissen. Der Riss ging schräg 
von vorn und oben durch das linksseitige vordere Uterinsegment, eben oberhalb des 
innern Muttermundes und hatte eine Länge von etwa 2V2 Zoll. Die Ränder der zer. 
rissenen Uterussubstanz waren mit einzelnen kleinen Blutextravasaten und ein wenig 
Eiter bedeckt und in der Umgebung fand sich die Uterinsubstanz beim Durchschnei 
den stellenweise schwach blutig infiltrit. Die Schleimhaut der unverletzten Scheide 
und des äusseren Muttermundes waren von blaurother Färbung. In der rechtsseiti 
gen Wand der Scheide, etwa zur halben Höhe derselben, fand sich ein linsengrosses, 
sehr oberflächliches Geschwür, das die Substanz der Schleimhaut nicht durchdrang. 
Die Innenfläche des uterus zeigte nichts Ungewöhnliches. Die Blase war klein, con- 
trahirt, die Nieren normal. Behufs näherer Untersuchung wurde das Becken prä- 
parirt. 
Die Knochen des trockenen Beckens zeigen einen derben Bau. Der Körper 
des letzten Lendenwirbels ist breit und etwas nach links geneigt und rotirt. An dem 
aus 5 Wirbeln bestehenden Kreuzbein sieht man eine schwache Scoliose, die Con- 
vexität der Krümmung nach rechts gerichtet. Es erscheint zwischen den Hüftbeinen 
nach vorn gesunken, die spinae post, sup., derselben überragen seine hintere Fläche 
beträchtlich. Der linke Flügel des ersten Kreuzbeinwirbels ist ein wenig schmäler, 
als der rechte. Die Biegung des Knochens sowohl in horizontaler als vertikaler Rich 
tung ist gering; erst in der Mitte des virten Wirbelkörpers findet sich eine geringe 
und in der Mitte des fünften eine etwas stärkere Knickung nach vorn. Das promon- 
torium springt wenig vor. Die breiten, in ihrer Mitte etwas durchscheinenden Darm 
beinschaufeln sind auffällig flach, namentlich die rechte; sie klaffen nach vorn. Die 
Differenz zwischen dem Abstande der spinae ant. sup. und dem weitesten Abstande
	        
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