deren Vorkommen in dem Aetherextract schon auf die Existenz von Pratogon (Le
cithin) in der Lymphe deutete.
Es wurde nun der ganze Aetherrückstand zur Verseifung der Fette und
Abtrennung der Chosterins mit alkoholischer Kalilauge einige Zeit im Sieden erhalten,
der Alkohol alsdann verdunstet und die zurück gebliebene Flüssigkeit mit hinreichen
den Mengen Wassers versetzt und mit Aether geschüttelt Der alsdann abgegossene
Aether gab beim Verdunsten eine Crystallmasse, die in Alkohol gelöst und um-
krystallisirt grosse rhombische Tafeln zeigte, welche mit Jod und Schwefelsäure, sowie
den übrigen Reagentien auf Cholesterin die für dasselbe charackteristischep
Reactionen gab, so dass die Anwesenheit dieses Körpers, der wie es sich unzweifel
haft erwies, die bei weitem grösste Masse des Aetherextractes ausmachte, genügend
constatirt schien.
Die zurückgebliebene Seifenlösung wurde jetzt mit verdünnter Schwefelsäure
versetzt und dann wiederum mit Aether geschüttelt. Nachdem dieser abgegossen,
wurde die zurückgebliebene Flüssigkeit mit Ammoniak neutralisirt und alsdann
verdampft.
Der Rückstand mit Alkohol extrahirt ergab beim Erhitzen mit saurem Schwefels.
Kali jenen stechenden Geruch nach Acrolein, so dass nach der ganzen Behandlungs
weise, namentlich da auch geringe Mengen Kupferoxydhydrat’s gelöst wurden, das
Glycerin als nachgewiesen zu betrachten war. Die abgegossene ätherische Lösung
der Fettsäuren wurde zur Entfernung des Aethers abdestillirt und der Rückstand der
Fettsäuren in kochendem Alkohol gelöst, alsdann mit essigsaurem Blei versetzt und
der Alkohol verdunstet.
Der gebliebene Rückstand wurde 1. mit Aether behandelt, worin sich ein
Theil desselben löste, denn nach dem Verdunsten verblieb ein zäher Rückstand, der
mit Salzsäure und Aether nach Abfiltriren und Verdunsten des letzteren ölige Tropfen
hinterliess, die beim Stehen an der Luft gelblich wurden und jenen penetranten Geruch
nach ranzigem Fett annahmen, während eine Herabsetzung der Temperatur bis auf
wenige Grade über 0 dieselben crystallinisch erstarren Hessen.
Die Anwesenheit der Oe 1 säure konnte somit wohl als constatirt betrachtet
werden.
Die bei 1. nicht durch Aether gelöste, fettsaure Bleiverbindung wurde
2 ebenfalls mit Salzsäure und Aether behandelt. Diese stark sauer reagirende
Aetherlösung wurde jetzt zur eventuellen Reindarstellung von Palmitin- und Stearin-
Säure mit überschüssigem Barytwasser geschüttelt, der entstandene Niederschlag ul®'
dann mit Wasser und Alkohol tgewaschen.
Die Menge des erhaltenen Barytsalzes erschien jedoch nicht hinreichend, um
bei weiterer Behandlung zur Darstellung der getrennten Barytsalze irgend welche
Resultate mit Sicherheit zu erlangen. Es wurde daher hiervon abgestanden, dagegen