Full text: (Band XII.)

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leerung seines flüssigen Inhalts und dadurch die Obliteration des Pleurasacks unmög 
lich gemacht hatte. 
1; starb an Carcinoma oesophagi mit Perforation des krebsigen Geschwürs in den rechten 
Pleurasack und nachfolgendem Pyo-pneumothorax. 
2 starben an Peritonitis in Folge von Perforation des Wurmfortsatzes. 
1 starb an Perforation eines grossen Magengeschwürs durch das Zwerchfell in den lin 
ken Pleurasack, welcher ein massenhaftes eitriges Exsudat enthielt. 
1 an chronischer Nierenentzündung, 
5 starben am Typhus. Von diesen ging ein Fall an einer Complication des Typhus mit 
Diphtheritis des Rachens, des Kehlkopfes und der Bronchien zu Grunde, drei Fälle 
waren erst in der dritten resp. vierten Krankheitswoche ins Hospital gebracht worden. 
10 starben an Diphtheritis, unter denen 6, an welchen die Tracheotomie wegen diphtheri 
scher Kehlkopftenose ausgeführt worden war. Sämmtliche Todesfälle waren durch 
Verbreitung des verderblichen Prozesses auf die Bronchien herbeigeführt. Unter den 
Verstorbenen waren 2 Erwachsene. 
2 starben an Pyaemie, 1 nach Abortus, 1 nach einer acuten Osteo-Myelitis. 
3 starben an Syphilis. Eine Frau ging an allgemeinem Marasmus zu Grunde. In der 
Leiche fanden sich nur beträchtliche Spuren syphilitischer Erkrankungen der Haut 
und des Knochengerüstes, sonst kein Organleiden. Eine Frau verblutete in Folge der 
Anätzung des truncus venosus anonymus sinister durch ein aus einem Gummiknoten 
des Brustbeins entstandenes fistulöses Geschwür. Ein Mann starb marastisch, nach 
dem durch gummöse Erkrankung der harten Hirnhaut fast das ganze Stirnbein cariös 
geworden und die Haut der Stirn fast vollständig geschwürig zerstört war. Schon 
ein Jahr lang vor spinem Tode hatte er an Albuminurie gelitten. 
1 Frau starb an acuter gelber Leberatrophie. 
Von den sonstigen Beobachtungen auf der medicinischen Abtheilung des akademischen 
Krankenhauses verdient das Vorkommen der Meningitis cerebro-spinalia Erwähnung. Auch anderswo 
im Lande sind im Jahre 18(55 Fälle dieser neuen Seuche vorgekommen, wie auch in dem vorher 
gehenden Jahre. Einer der im Krankenhause behandelten Kranken wurde in unvollständig ge 
heiltem Zustande entlassen. Er bot Symptome eines fortbestehenden Hirndrucks (wahrscheinlich 
holge eines Hydrops ventriculor.um) dar und ist bald nach seiner Entlassung gestorben. Der 
zweite Fall, welcher wie der erste mit sehr protrahirten Hirnsymptomen verlief, kam nach einer 
mehrmonatlichen Behandlung zur völligen Genesung. Die fortdauernd günstigen Resultate der seit 
dem Herbste des Jahres 18(53 eingeführten Behandlung des Typhus mit methodischen Wärme 
entziehungen haben Herrn Dr. Järgensen zu einer ausführlichen wissenschaftlichen Bearbeitung 
dieses Themas Veranlassung gegeben, deren Resultate demnächst veröffentlicht werden sollen. Ein 
besonderes Interesse gewährte ein Fall von eitriger Pleuritis bei einem 34jährigen Manne, welcher, 
nachdem zweimal durch die Punction beträchtliche Mengen von Eiter aus dem Pleurasack entleert 
worden, aber zum dritten Male eine wiederholte Ansammlung durch die physikalische Untersuchung 
constatirt werden konnte, zu vollständiger Genesung kam, nachdem im fünften und sechsten Inter 
eostalraum Thoraxfisteln angelegt und beide Fistelöffnungen durch ein s. g. Drainrohr von Kaut 
schuk in Verbindung gesetzt waren. 
Unter den poliklinisch behandelten Krankheitsfällen kamen vor: 
Scharlachfieber 4 Fälle, davon tüdtlich 1 
Keuchhusten 49 „ „ „ 3
	        
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