Full text: (Band XII.)

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an constitutioneller Syphilis 90 
„ Gonorrhöe 44 
Die vorgekommenen Todesfälle betrafen 
2 Geisteskranke (1 Frau von fast 30 Jahren endete durch Selbstmord; sie hatte sich 
eine Stichwunde in der fossa jugularis beigebracht, welche die linke arteria subclavia 
zur Hälfte durchschnitten hatte. Der Selbstmord war auf dem Abtritt verübt worden. 
Das dazu benutzte Werkzeug konnte nicht aufgefunden werden. Die andere Geistes 
kranke starb an Carcinoma uteri). 
5 starben an Delirium tremens (einer mit croupöser Pneumonie behaftet). 
1 an Apoplexia cerebri. 
1 an vollständigem Marasmus durch Hysterie. 
1 an Tabes dorsualis. 
1 an allgemeiner Wassersucht in Folge von Thrombosis venae cavae ascendentis. 
3 starben an croupöser Lungenentzündung. 
9 an Lungenschwindsucht. (In einem Falle musste wegen eines plötzlich entstandenen 
und Erstickung drohenden Pneumothorax der rechten Seite die Thorakocentese <>-e- 
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macht werden. Die unmittelbare Wirkung der Operation war eine überraschend 
günstige. In den nächstfolgenden Tagen bildete sich ein pleuritisches Exsudat, welches 
theilweise durch eine in die Operationswunde eingelegte Kautschukröhre ablloss. In 
kurzer Zeit verschwand die Luft über dem Niveau des flüssigen Exsudats, die Lunge 
dehnte sich wieder aus und legte sich wieder an die Brustwand und als sodann die 
Kautschukröhre entfernt und die Operationswunde geheilt war, wurde auch das pleu- 
ritische Exsudat resorbirt, so dass sich nach dem einige Wochen später erfolgten Tode 
des Patienten bei der Section nur ein kaum hühnereigrosser Hohkaum an der Spitze 
des übrigens vollständig obliterirten Pleurasacks und über der ganz geschrumpften 
und käsig entarteten Lungenspitze fand.) 
1 starb an Pleuritis. Ein 33jähriger Geistlicher hatte muthmasslieh seit 10 Monaten ein 
Pleuraexudat mit sich herumgetragen. Im Juli wurden durch die Punction 2500 CG. 
einer klaren Flüssigkeit aus dem .linken Pleurasack entleert. Der Kranke befand sich 
drei Tage lang nach dieser Operation sehr wohl. Am Abend des dritte« Tages fühlte 
der Kranke nach anhaltendem und lautem Sprechen plötzlich Beklemmung. Bei der 
sofort angestellten Untersuchung fand es sich, dass Luft im linken Pleurasack ent 
halten sei. Unter ziemlich lebhaften Fiebererscheinungen sammelte sich im Laufe der 
nächsten Woche wieder eine erhebliche Menge von Flüssigkeit an, so dass eine aber 
malige Entleerung nothwendig wurde. Es floss eine stinkende Jauche aus, weshalb 
man sich zur Anlegung einer Thoraxfistel entschloss. Trotz sorgfältigster Ausspülungen 
des von nun an beständig viel Jauche absondernden Hohlraums erfolgte der Tod am 
26. August unter den Erscheinungen der chronischen Jauchevergiftung. Bei der 
Leichenuntersuchung fand sich in der zu einem unförmlichen Klumpen zusammen 
geschrumpften und mit vielen käsigen Knoten durchsetzten Lunge ein erbsengrosser 
Riss, welcher mit einem Bronchus communicate. Durch diesen Hiss war offenbar die 
Luft am dritten Tage nach der ersten Punction in den Pleurasack eingedrungen. 
Ferner zeigte es sich, dass sämmtliche Rippenknorpel blos der kranken Seite vollstän 
dig verknöchert waren, ein Umstand, welcher das Einsinken des Thorax nach der Ent-
	        
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