Full text: (Band VI.)

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gegenüber'stellt^ 86 “ 1S F<ll ' St dieSe ‘' W * e " d “ h ‘ ’ ' ,em Könige 
, c D °° h “ T Zeit > hochverellrte Anwesende, diesen Streifzug in das Gebiet 
er Sprachgeschichte zu beendigen. Muss ich doch ohnehin fürchten,' dass unser Be 
muhen Manchem mehr ein Spiel der Gedanken und kaum dem Ernst zu nZeche , 
scheint den dieser Tag, den dieser Tag gerade in unsrer gewitterschwülen voii 
unberechenbaren Kräften und Launen bewegten Zeit fordert. Aber sollte es jemand 
entgangen sein, wie viel ernste Lehren uns auch die Sprache über das Wesen der 
höchsten Staatsgewalt, über das unerschöpfliche Thema Fürst und Volk liefert? Namen 
sind nicht blosse Klange. Wer kennt nicht das lateinische Sprichwort: nomen et 
omen habet. Ist der R u f in der That zugleich ein B e r u f, enthält der Name für den 
der ihn fuhrt eine Vorbedeutung, das heisst ein Recht wie eine Mahnung so können 
Namen und Titel dem Herrschenden so wenig wie dem Volke gleichgültig sein Und 
sehen wir nicht in der That wie sehr die Regierenden an allen ihren verschiedenen 
v n de! VorfT in iSt " iCht Kaiser, die ihre Macht 
von den Vo fahren ererbt haben, mit Vorliebe neben dem Kaiser, den Königsnamen 
fuhren gleichsam ,n der Meinung, siel, damit den Ländern, welchen sie Könte sind 
gegenüber einem besondern, wohl zu bewahrenden, Verhältnis zu erhalten. Als’ 
die Kaiserin Maria Theresia in höchster Bedrängniss sich an die treuen Ungarn 
wendete, jubelten ihr diese nicht als der Kaiserin, sondern als ihrem Könige entgegen 
für den sie. zu sterben bereit waren. So wenig verwischen sich volkstümliche °hi’ 
stör,sch gewordene Namen, so sehr ist jedes Volk mit seiner Sprache verwachsen so 
eng hangt jede Regung der Pietät mit der Erhaltung alten Rechtes, ererbter Sitten ' 
Ls KönilsTn D ! er r Tb“ 0 ’’ 0 "'r”'“' Wir ftic ™ heute das Geburtsfest’ 
des Königs von Dänemark. Aber seinem besonderen Verhältniss zu den Ländern, 
für welche diese Universität gegründet ist, führt der König von alten Zeiten her den 
Namen Herzog. Wenn sich nun aus unsern Betrachtungen ergab, dass grade dieser 
Herrschername von allen der bedeutungsvollste und inhaltschwerste ist, dass also 
dem Könige wahrlich nichts entzogen wird, wenn er auch Herzog heisst, so findet 
damit unsre Erwägung eine noch besondere Beziehung zu dem heutigen Tage Und 
so wollen wir denn, von der allgemeinen Betrachtung zu den, Anlass dieser Feier 
zurückkehrend, mit dem Rufe schliessen: Gott segne König Fredcrik den Siebenten!
	        
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