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2IUgemeine SftacEjrtdjten.
II. 2lbt. v.
§ 4.
gür bie gaprntärfte loirb ber SBtlpelmplaB, für bie Piep=
unb 'Pferbemärfte ber ©tersierplaB beftimmt.
§ B.
Pon bert btefe iDiärfte Pesiepenben tft ein Stanbgeib nach
ben Porfdjriften bed biefer SJIarttpolisehPerorbnung ald Einlage
betgefiigten dartfes über bte ©rpebung bed PJlarftftanbdgelbed
für bie Stabt Siet norn 9. 0Jiat.'i7. gult 1902 ju entrichten.
dad ©tanbgetb rotrb an ben beiben legten ÜJiartttagen pon
ben mit ber ©instepung bed fBlarftftanbdgelbeS beauftragten
iperfonen erhoben.
dad Stanbgeib für bie Piep= unb 'Pferbemärfte mu& bei
bem Sluftrteb ber dtere auf ben SJiarttptag entrichtet roerben.
§ «•
die Sfnroetfung ber Stänbe unb pläße auf ben gaprmärften
erfolgt nach bent Srmeffen ber poltseibepörbe.
denjenigen, roelche regelmäbig bte bteftgen 9Jiärfte bestehen,
fott bei seifiger Sinmetbung, foroett angängig, ber fchon an
früheren SDtärtten non tpnen benuste iptap inieber eingeräumt
inerben.
II. fCPochcmnärfte.
§ 7-
iBlarftpläße für ben SBodjenmarftoerfepr finb:
1. ber Srerjierplah,
2. ber PtuetaplaB,
3. ber PlüdjerplaB.
§ 8.
die SBochenmärfte auf bem ©jersterplaße ftnben an jebem
fültttrood) unb Sonnabenb, auf bem Pine'iplaBe an jebem
diendtag unb Sonnabenb, auf bem PlücperplaBe an jebem
SDIontag unb donnerötag ftatt.
tJäUt auf einen biefer Sage ein Feiertag, fo finben bte
SBodjenmärfte an bem norhergepenben Sage ftatt. gft aud)
biefer etn geiertag, fo fällt ber iPlarft aus.
§ 9-
die iblarftseit für bie regetmäptgen Sffiochenmärfte auf bem
(Sjerjierplag, auf bem Pinetaplaß, fotnie auf bem PlücberpIaB
bauert in ber Seit oom i. Slprtl bid jum 30. September non
morgend 5 apr bid nacpintttagd l Uhr, nom l. Dftober big sunt
31. Stärs non morgend 8 Uhr big nachmittagd l Uhr.
§ io.
©egenftänbe bed Starttoerfehrd finb bie im § 66 ber SJteichd»
geioerbeorbnung aufgeführten, nämlid):
1. rohe Sftaturerseugniffe mit Mudfchlufs bed gröberen Pieped;
2. gabrifate, beren ©rseugung mit ber Sanb= unb gorft=
totrtfcpaft, bem ®arten= unb Dbftbau unb ber gtfdperet
in unmittelbarer Perbinbutig fiept, ober su Jben Siebern
befdjäftigungen ber Sanbleute ber Segenb gehört, ober
burd) dagelöpnerarbeit beioirtt roirb, mit atudnapine ber
getftigen ©etränte:
3. frifcpe Cebendmittel aller Slrt.
§ n.
die Starttftänbe tnerben ben Perfäufern non ben mit ber
Ausübung ber SKarftpolisei betrauten-ipoliseibeamten angerotefen.
©tn Siecht auf ©inräumung eincd beftimmten Stanbed ober
einer beftimmten ®röpe bed SÄarttftanbed hat nientanb.
8 12.
gür bie ®egenftänbe bed SBodjenmartted mup jeber Per=
täufer, fomett ber Pertauf biefer ®egenftänbe nicht nach Stüdsapt
erfolgt, bie sum Smiieffen unb Suroägen crforberltdjen uor=
tcprtftömäpig geeiditen SJtape unb ©eiotdjte, forote richtige
Plagen sur Stelle paben.
§ 13.
9luf Perlangen bed fiäuferd müffen bie getauften Söaren auf
ben non ber poltseibepörbe auf bem Sliarftplage aufgeftellten
Söagen gemogen inerben, roofür bet einem ®eroid)te big su
2,6 kg 2 4, bei einem gröperen ®eroicpte bid 25 kg 6 4, bet
roeiteren je 26 kg je 6 4 (bis suin ©öd)ftgeroicht non 300 kg) an
©ebüpr su entrichten finb.
SBBenti bie Söare bad richtige ®eroicht pat, fo tft bie ®ebüpr
non bem Säufer, fonft non bem Perfäufer su sapten.
§ 14.
Sämtlidje sunt menfdjlichen ®enup bienenben 9laprungd=
mittel müffen in untabelpaftem, bie ©efunbpeit in feiner SBeife
gefährbenben Suftanbe su Sliarfte gebradit inerben.
Sffierben nerfälfchte, oerborbene ober fonft ber ©efunbpelt
naditeilige Cebendintttel auf bem Sfiartle norgcfunben, fo pat ber
Perfäufer nad) gefepltdjer Sefttmmung auper ber Peitrafung bte
SBefcplagnapnie ber ®egenftänbe 511 gemärtigen.
§ 15.
Unreifed Cbft mup bem Säufer ald foldied beseidjnet inerben,
der Verlauf unreifen Dbfted an Sinber tft nerboten.
§ 16.
Sämtlidje sunt Perfauf audgefteaten SBlarftroaren müffen
auf difdjeu sunt Perfaufe geftellt werben.
Perfaufdttfche inerben ben SPertäufern auf 'Perlangen non
ben ajiarftpoltsetbeamten gegen eine @ebüpr non 5 für bad
Ouabratmeter sur Perfügung geftellt.
§ 17-
geberniep barf nicht gefeffelt su ÜJiarfte gebracht, ober in
biefem 3uftanbe feilgeboten inerben, daö dragen bed geberoieps
an ben Peinen, fo baP ber fiopf nad) unten hängt, tft nerboten
unb intrb atö dterquäleret beftraft. @d ift ferner nerboten, tn
einem Sorbe ober fonfttgem Pepältntffe mepr Stüd geberniep
su iDlarfte su brtngen ober feilsubieten, ald bad Pepältnid aus=
reidjenb SRauin geroäprt, bap ein dter neben bem aitbern, ohne
fid) gegenfeitig roeaen SHaummangeld su brücfen, auf bem Unter*
boben bed Sepältntffed ftßen fann.
8 ,
SSagen ober fonftige gaprseuge, roeld)c bepufd 9lnfupr a«l
ben SBiarttpIaB gebracht roerben, müffen fofort entlaben unb
bann non bemfetben entfernt roerben. die gugttere ber gapi"'
seuge finb fofort nad) beroirfter Slnfupr non bem aJlarftplaB e
su entfernen unb bürfen auch in ben angrensenben Strapel
nicht aufgeftellt inerben.
§ 19.
§unbe bürfen auf bem Sbiartt nur an furser, pöchftend 1 9Jlete r
langer Seine mitgefüprt roerben.
Soroeit $unbe ald 3ugttere benuBt roerben, finb fie glet®
ben anberen gugtieren nad) beroirfter ülnfupr non bem PJlarft“
plaBe su entfernen ober fo feftsubtnben, bap fie roeber bie Sliacft'
befucher heläfttgen, noch ipr gaprseug fortberoegen fönnen.
§ 20 -
©emmung bed Perfeprö tn ben ÜJlarftretpen, tnöbefonbcre
burcp smedlofed Umperftepen, tft unterfagt.
§ 21.
SBäprenb bed üJlarfteö ift ber Perfepr über ben SUinrftpIaB'
foroett leBterer für ben ÜJlarftoertepr beftimmt tft, für guh c ‘
roerte unb SHetter gefperrt.
§ 22.
dad Pertaufen non SBocpemnarttöartifeln jeber Slrt auf beiij
üliarftplaBe int amperstepen ift nerboten; jeber Perfäufer P al
non ber tpm angeroiefenen PertaufdfteHe aud feilsubieten.
§ 23.
dad Stanbgeib auf ben SBodienmärften tft gemäp ben 8*’
fttmmungen bed darifd für bie ©rpebung bed 9Rarftftanbdgelbe»
in ber Stabt Stel oom 9. ®lat'i7. guli 1902 an jebem einselne"
Sllarfttage su entrtdjten.
lieber bte ®ntrtcbtung bed 9)iarftftanbdgelbed roirb bo 11
Pertäufer eine gebructtePefdjeinigung erteilt. dtefePefdjeintgu" 1 !
tft roährenb ber datier bed SDlartteö aufsuberoapreit unb jeben 1
ipolisetbeamten auf Perlangen norsu^etgen.
@laubt etn Perfäufer mit ber ©öpe bed Stanbgelbeö übet'
bürbet 51t fein, fo fiept tpm bte fofortige Pefcproerbe an be«
iBlagiftrat su, sunäcpft pat er jebod) ben geforberten Petrag o"
ÜJlarttftanbdgelb su besaplen.
SScr bie gaplung bedfelben oerioeigert, pat bie fofortttu
SESegroetfung nom ÜJiartte su gemärtigen.
III. 'iPeihnnd)tdfpestnlmärfte mit dauncnbättmcu.
§ 24.
SDlarftpläBe für bie 9Betpnad)tdfpesialmärfte mit danneiu
bäumen finb; 1. bev PliicperplaB, 2. ber Pieuntarft, 3. ber @re t-
SierpIaB, 4. ber SBttpelmptaB, 5. ber PinetaplaB-
§ 25. „
die Sßeipnad)tdfpesialmärtte mit dannenbäumen finben au
jäprlid) in ben legten brei Söodjen uor bem SBeipnadjtöfefte fta» 1 '
8 26.
die güioeifung ber piäpe auf ben 2Bcipnacptdfpesialmärft £n
mit dannenbäunten erfolgt burcp bie ftäbttfdje tpolisetbel)övb e '
Pon ben bie SBetpnachtdfpesialntärfte mit dannenbäunif?
Pesiepeitben roirb ein Stanbgeib nad) ben Porfcpriften bed datij®
für bie Srpebung bed ajiarttftanbdgelbed in ber Stabt Siel tn
ber jeBt gültigen gaffung nom 29. 9lonember 1910/4. ganuari 81
erhoben.
die ©rpebung bed Stanbgelbed erfolgt an jebent 3J!arftta0
burd) bie mit ber feinsiepung bed Piarftftanbdgelbed beauftrag^ 1
iperfonen.
IV. Spcjialmnrfte für ben Wroppaubel mit gifdjcit.
§ 28 - ,n
Spesialmärfte für ben ©roppanbel mit gifdjen finben
jebem SBerftage tn ben PJiorgenftunben non e—e‘/2 Upr bet ff
SiegepläBen ber smifdjen Siel unb ffiorför nerfeprenben P 01
batnpfer ftatt.
die guroeifung ber Pläpe auf biefen SpestaiPfdjmärft 0 ''
erfolgt burcp bie Peauftragten ber ©afenfommtffion.
§ so.
Pon ben bie Spesialfifcpmärfte Pesiepenben roirb ein ©ta' 1 $
gelb nad) ben Porfdjrtften bed darifd für bie ©rpebung
Ültarftftanbdgelbed in ber Stabt Stel erhoben. ,,,
die ©rpebung bed ®iarttftanbdgelbed erfolgt an jebem WIay,„
tage burd) bie mit ber ©insiepung bed Stanbgelbed beauftrag 1 '
iperfonen.
§ 31. jj
den Slnorbnungen ber mit ber ütudübung ber ÜJlarftpol«* (
beauftragten ©jefuttobeantten ift fettend ber iBiarftbefudjer 1
bebingt gotge su leiften.
§ 32-
Uebertretungen biefer poliseinerorbnung sieben, fal', (
nicht pöpcre Strafen burd) bie fflefttmmungen ber SRetdjd*
Sanbedgefeße anaebropt finb, nach § 149, 6 ber SReidjögeioev■ t ,
orbnung eine ©elbftrafe bid su 30 M, im UnnermögendTalle
fprecpenbe ©aftftrafe nad) fid).
die norftepenbe ÜJlarftpoliseinerorbnung, roelcpe auf bieP’ (|1 ,
märtte, bie auf bem Pieppofe abgcpalten roerben, feine 1
roenbung finbet, tritt am 1. gult 1907 in Sraft.
darif für bie Erhebung bed SBiarttftanbdgelbed in
Stnbt Stiel.
(geftgeftellt am 9. Süai 1902 unb 21./22. gebruar 1910.)
gür bie SenuBung ber öffentlidjen piäpe sum ffllarttocvt®
Ift ein üJiarftftanbdgeib für jeben SBiarfttag, roobet PrucP 1
eines daged ald ganse dage beredjnet roerben, su entrtal :
diefed beträgt