Full text: (Band IV.)

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tiefer zu liegen. Die kleinere Waffe“ — eine eiserne Speerspitze, lang 5“ 3breit 1“ 6"' — „ist 
an der Seite desselben Grabhügels und zwar mehrere Tage früher als die Bronzewaffe gefunden. 
In dem Loch am Stielende befand sich noch ein kleines Stück Holz, das schon versteinert schien; 
es ist jetzt aber leider“ — vor der Einsendung an das Museum — „verloren gegangen. — Als 
ich zu den Leuten kam, welche den Hügel aufgruben, hatte man eben die (bronzene?) Waffe 
gefunden und viele Ueberbleibsel von Urnen und Knochen herausgeworfen. Von diesen Stücken 
habe ich einige genommen und lege sie hier bei. Es schienen hier viele Urnen gestanden zu haben, 
so dass ich nicht behaupten kann ob die Scherben gerade von der Urne sind, bei’ der man die 
Waffe gefunden.“ 
Diesen Notizen hat Herr Voss kürzlich unterm 26. August 1857 noch mehrere andre 
hinzugefugt und zugleich einige neugefundene Alterthümer eingesandt. 
„Diese Gegend muss in heidnischer Zeit sehr stark bewohnt gewesen sein. Auf der Feldmark 
des Dorfs sind allein acht sogenannte Biesenbetten gewesen, wovon einige selbst einen bedeutenden 
Umfang gehabt haben, die aber alle grüstentheils zerstört sind. Das Material ist entzwei geschlagen, 
zu Fundamentsteinen beim Häuserbau, zu Strassenbauten oder anderweitig benutzt worden. Grabhügel 
sind hier noch recht viele, die meisten aber sind auch schon durchsucht. 
An der Seite eines in der Mitte durchwühlten Grabes fand ich im vorigen Sommer eine Urne, 
die leider zerbrach; es fanden sich nur Knochenüberreste darin. 
Vor einiger Zeit durchsuchte ich mit einem andern jungen Menschen einen kleinen Grabhügel, 
der noch wohl erhalten und unmittelbar am Moore lag. Vor Entstehung der Marsch und des 
Moores ist die hiesige Geest von der Elbe bespült worden, was sich auch darin kund gibt dass 
man häufig Muscheln in der Erde findet. Der genannte Grabhügel wurde von der westlichen Seite 
in Angriff genommen. Es ergab sich nun dass in dem üussersten Rande des Hügels, etwas 
unterhalb der Erde, eine Steinreihe gesetzt war. Ungefähr in der Mitte des Hügels fand sich das 
eigentliche Begräbnis. Es war ringsum mit Steinen eingefasst, und schien der Höhe nach in zwei 
Räume abgetheilt zu sein. Beide Räume enthielten eine ziemliche Masse Knochenüberreste, Avelche 
mit kleinen Stücken Holzkohlen untermischt waren. Die Knoehenstücke haben wir genau durchsucht, 
sie waren nicht in einer Urne, wie es gewöhnlich der Fall ist, eingeschlossen gewesen, wir fänden 
auch nicht die kleinste Spur von Urnenfragmenten. Wir fanden nur ein kleines von Thon oder 
Kalk gebranntes Stück, das mit einem liegenden Kreuz und einigen Strichen verziert ist. Zuerst 
saheii wir es für ein Knochenfragment an, dem es sein- ähnlich sieht; es war wohl schon zerbrochen 
als es unter die Knochen kam. JEs war, wie es scheint, hohl. Es folgt nebst einigen Knochenstücken 
hiebei. 
Als ich vor zwei Jahren die bronzene Lanzenspitze einsandte, erwähnte ich dabei die nähern 
Umstände des Fundorts. Vor einiger Zeit ist nun in demselben Grabhügel noch ein Stück und 
zwar aus dem Stein alter, eine Lanzenspitze oder ein Messer“ — ein Flintsteinmesser mit Griflj 
lang 1" 
„gefunden worden, das ebenfalls hiebei folgt. Der Hügel ist jetzt beinahe 
ganz 
abgetragen. 
Ein anderes werthvolleres Stück sende ich zugleich mit,“ — ein Steinhammer, lang 7“, 
Uber dem Schaftloch breit 3“ —. „Es ist in einem Graben gefunden, nur zwei Fuss tief, in einer 
Gegend zwischen Moor und Sandland. — 
Namentlich sind hier oft Gegenstände aus dem Steinalter gefunden, z. B. einmal der Beschreibung 
nach eine Handmühle, weil aber ein Wagen darüber hinfuhr, so ist sie entzwei gegangen und jetzt 
keine Spur mehr davon zu finden.“ 
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