legenheit gegeben werden soll, ihre Befähigung zur Bekleidung namentlich auch der obern Lehrer
stellen an Gymnasien darzuthun, so unterliegt es doch wohl keinem Zweifel, dass derjenige Candidat,
welcher in seinem Prüfungszeugniss eine authentische Beglaubigung über seine vorzügliche Befähi
gung nachzuweisen vermag, thatsächlich bei einer erleuchteten Regierung die Hoffnung auf eine
vorzügliche Berücksichtigung siet erwirbt.
Hinsichtlich des Schassischen Stipendium haben im Schoosse des Consistorium sehr aus
führliche und eingehende Berathungen Statt gefunden, welche zu Vorschlägen einer neuen Einrich
tung führten, über die die Entscheidung der Regierung noch aussteht.
Auch in weitem Kreisen hat die Universität als der natürliche Mittelpunct der geistigen Be
strebungen des Landes ihre Anziehungskraft nicht verloren. Am 28. Juli 1857 wurde in der
academischen Aula durch die Festrede des Professor Forchhammer die Einweihungsfeier der
von dem Kunstverein neu erbauten Kunsthalle eingeleitet. Die Universität freut sich des Gedeihens
dieses zwar mit ihr verbundenen, indess auf eignen Kräften ruhenden Vereins um so mehr, als
durch ihn die Männer aus den verschiedensten Kreisen der Gesellschaft mit ihr und ihren Ange
hörigen verknüpft werden.
Möge ein ähnliches Gedeihen dem Plane zu einer neu zu errichtenden landwirtschaftlichen An
stalt zu Theil werden, über dessen .Ausführung unter Zuziehung einiger Universitätslehrer im vergan
genen Jahre die ersten Verhandlungen eingeleitet wurden. Die Universität wird mit dem grössten
Interesse der weiteren Entwickelung folgen, und ihre Mitglieder werden, was an ihnen ist, zur
Förderung beizutragen nicht versäumen. —
Das Rectorat ward am 5. März 1858 auf Professor Chalybaeus übertragen.
J. W. Planck.
2) Die TJniversitäts-Bibliothek
erhielt auch im verflossenen Jahre 1857 Zusendungen von denjenigen Universitäten und öffentlichen
Anstalten, welche dem im Jahre 1820 gestifteten Austauschverein angehören; ausserdem Fortsetzun
gen von den in der Chronik des Jahrs 1856 S. 28 errichteten gelehrten Gesellschaften und Acade-
mien: 1) von der Smithsonian institution in Washington vol. 9 der contribut. to Knowledge und
26 andere Schriften; 2) der Kaiserl. Academie der Wissenschaften; 3) der K. K. geologischen
Reichsanstalt in Wien; 4) der Königl. Academie der Wissenschaften in Copenhagen; 5) der Kaiserl.
Academie der Wissenschaften zu Petersburg; 6) der soc. imper. des natur. de Moscou; 7) der Kaiserl.
Universität zu Kasan; 8) der Königl. Baier. Academie der Wissenschaften (12 Abhandlungen);
9) der Gesellschaft der Wissenschaften zu Haarlem; 10) der Academie Stanislas zu Nancy; 11) der
Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur zu Breslau; 12) der Königl. Studienanstalt zu
Bayreuth, sowie 1) von der Academie zu Cherbourg mein, de la soc. des sc. natur., T. 2 und fünf
Abhandlungen von Le Jolis und Liais; 2) der University de Liege annales des univers. d. Belgique
1853—55 rapport 1852—54 und reouv. des cours 1855—57.; 3) der Academie der Wissenschaften zu
Stockholm Svanberg exposition des operations faites en Lapponie, Stockh. 1805; 4) der Universität
zu Christiania Forhandl. ved det skandin. Naturf. 7 moede 1856; 5) der Academie der Wissenschaf
ten zu Neapel memorie Vd. I, 1. 2. und rendiconto a. 5, 1856; 6) der Leopold. Akademie Vol. XXIII
suppl.; 7) den Gymnasien zu Stuttgart, zu Grimma, Göttingen, Eisenach, Ncubrandenburg und
Parehim; 8) von Professor Steenstrup Videnskab, Meddelelser 1855—56; C. Rafn in Copenhagen
durch Se. Excellcnz den Grafen Moltlce in Kiel Inscription runique du Pi ree Cop. 1856; 10) Pro
fessor Fleckcisen Terent. eomoed. Lips. 1857.