Full text: Floovent-Studien

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offenbar näher als die angl.-norm. Benennung Sabaot), das Vorbild oder 
wenigstens ein Vorbild für den Namen Tibaldo gewesen. Für den ersten 
Teil des Namens könnte man versucht sein, an eine Beeinflussung durch 
den Namen des Sohnes Sinibaldos, Tierri-Teris, zu glauben. 
Daß nun diese Vermutung, außer dem Namen Sinibaldos habe auch 
der seines Sohnes zur Bildung des Namens Tibaldo beigesteuert, das 
Richtige trifft, das zeigt die Tatsache, daß, wie zwischen den Handlungen 
Tibaldos und Sinibaldos, so auch zwischen denen Tibaldos und Tierris 
Parallelen bestehen. Tibaldo heiratet die Ulia, die von Fior. verschmähte 
Prinzessin, wie Tierri mit der Fürstin verbunden wird, welcher sein Herr 
durch das Wiedereintreffen seiner Gattin entrissen wird. — Im T. v. M. 
und entsprechend im ndl. Text wdrd die Tochter Flores die Frau Richiers, 
nachdem dieser mit dem befreiten Floovent an den Hof Flores zurück 
gekehrt ist. Nun fehlt im Fior. diese Rückkehr der befreiten Helden zu 
Fiorio. Daß der Grund dieser Abweichung der ital. Fassung von den 
übrigen Versionen in einer Rücksichtnahme der ersteren auf den Beuve- 
Buovo zu suchen sein wird, dürfen wir nach unseren bisherigen Beobach 
tungen bereits mit ziemlicher Sicherheit vorweg behaupten; die weiter 
unten folgende Einzeluntersuchung dieser Verhältnisse wird jene Ver 
mutung nur bestätigen. Kommen nun aber die Helden nach ihrer Befreiung 
nicht wieder an den Hof Fiorios, dann fehlt auch die Möglichkeit der 
Vereinigung Riccieris und Ulias. Der ital. Dichter muß nun auf eine 
anderweitige Versorgung der Ulia bedacht sein; und er erwählt ihr den 
Gatten in Urbain, dessen Schultern nach der dem Dichter vorliegenden 
frz. Fassung noch sehr >venig belastet waren, dem sich also noch allerlei 
andichten ließ. Durch seine Vermählung kam Urbain aber in Parallele 
mit dem Tierri der Beuve-Dichtung; und diese Beobachtung wird den ital. 
Dichter bewogen haben — so dürfte der genetische Zusammenhang in der 
Tat sein —, auch weiter Züge Soibaut-Sinibaldos, des Vaters Tierris, auf 
Urbain, den er nun nach jenen beiden Gestalten der Beuve-Dichtung 
Tibaldo benannte, zu übertragen. 
Das letzte der im Zusammenhang mit Tibaldo berichteten Motive 
— seine Tätigkeit für die Befreiung des gefangenen Helden — kann jedoch 
nicht aus dem Beuve-Buovo stammen, da hier nirgends etwas von einer Be 
freiung des Helden durch Heeresmacht erzählt wird. Über die Herkunft 
dieses Motivs wird weiter unten zu handeln sein. 
Nach allem aber ist schon so viel klar, daß für die Charakter 
schilderung wie für den Namen des Helden, welchen der T. v. JI. Urbain, 
die ital. Texte Tibaldo nennen, die frz. Fassung allein Anspruch auf Ur 
sprünglichkeit erheben kann. — 
Von verhältnismäßig untergeordneter Bedeutung für den eigent 
lichen Gang der Handlung im Epos ist, gleich Urbain, der Bayernherzog 
Emelon (Hemelyoen nennen ihn die ndl. Frgm.). — Nach dem T. v. M. 
erschlägt der zur Befreiung Floovants ausziehende Richier Emelons Sohn, 
wofür er mit dem Vater einen Zweikampf zu bestehen hat. Die Schil 
derung dieser Episode nimmt nicht weniger als 261 Verse (von V. 942—
	        
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