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die ihn auf das Meer treibt und ihn so durch Zufall zu der Stadt der
ihm bisher unbekannten Königin von Civile gelangen läßt; sondern frei
willig folgt er der Botschaft der ihm aus seiner Gefangenschaft bekannten
Malgaria, deren Stadt belagert ist. Ebenso verläßt Fior. freiwillig die
Heimat und bringt der Stadt der Drugiolina, der ihm während seiner Ge
fangenschaft nahe getretenen Prinzessin, Entsatz; Entsatz von der Belagerung
durch einen abgewiesenen Freier — auch der letzte Zug findet sich im
Beuve-Buovo. ln der Vermählung der Malgaria mit Teris und der Vereini
gung Buovos mit der wiedergefundenen Drusiana folgt der Buovo wieder
der frz. Version, wie auch der Fior. in seinem Schlüsse, der Vermählung
des Helden mit der Drugiolina, seiner frz. Vorlage treu bleibt.
Nun erst folgt im Buovo in einem letzten Abschnitt, der zum Fior.
keine Beziehungen mehr auf weist, die Verbannung durch den König von
England, die nun nicht, wie im Beuve, einen zweiten, sondern einen
dritten Aufbruch des Helden aus der Heimat einleitet. Buovo hat dann
allerlei Kämpfe zu bestehen, nach dem Ms. XIII vor Jerusalem und
Buldras, nach den R. bei der Stadt der Margerita, nach dem P. tose,
gegen Macabrun, dann in England, dann wieder gegen die Heiden in
ihrem eigenen Lande. Die Verbannung des Helden bereitet also Ereignisse
vor, in denen man die Wiedergabe der Kämpfe sehen muß, welche Beuve
nach seinen Erlebnissen in Civile noch auszufechten hat, und die den
Schluß der frz. Dichtung bilden; besonders erkennt man im P. tose, den
Gang der Handlung in den frz. Texten: Kämpfe gegen den ersten Gatten
der Josienne. Zug nach England, Rückkehr in den Orient - noch deutlich
wieder. Keinesfalls aber folgt im Buovo auf die Verbannung des Helden,
wie wir im Beuve lesen, die Trennung von der Gattin, die er nach
mancherlei Erlebnissen in Civile wiederfindet.
Alle diese Ereignisse hat der Buovo schon in seinen früheren Ab
schnitten erzählt, die, wie wir nunmehr sagen können, nicht bloß dem
Beuve, sondern gleichfalls dem Fior. als Führer folgen. Es zeigte sich,
daß jede Abweichung des Buovo vom Beuve eine Anlehnung an den Fior.
bedeutete. Der Buovo entfernt sich vom Beuve, um sich seinem Aufbau
nach in möglichst vollständige Parallele mit dem Fior. zu setzen. Der
Buovo setzt den Fior. voraus. Der Weg vom Beuve zum Buovo führt
über den Fior.
Nun ist ja aber auch der Fior. keine Original-Dichtung. Seine
Abweichungen vom Floovent sind ebenso stark wie die des Buovo vom
Beuve. Wurde eben erklärt, daß jede Abweichung des Buovo vom Beuve
eine Anlehnung an den Fior. bedeutet, so läßt sich gleichfalls sagen, daß
jede Abweichung des Fior. vom F'loovent einer Anlehnung an den Buovo
gleichkommt.
Vor allem findet sich so für den Umfang des Fior. die Erklärung.
Sein ganzer zweiter Abschnitt, der den abermaligen Aufbruch des Helden
aus der Heimat schildert und seine Fahrt zur Stadt der Drugiolina, die
durch einen von der Prinzessin zurückgewiesenen Bewerber belagert wird
— dieser zweite Teil des Fior. ist nicht, wie Darmesteter