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Wiedererkennung in Sivele dadurch eingeleitet, daß die als Sängerin ver
kleidete Josienne die Aufmerksamkeit des vorbeireitenden B. durch einen
Gesang von ihren gemeinsamen Schicksalen erregt.
Seinem inzwischen von Y vorin angriffenen Schwiegervater Hermin,
dessen Residenz nunmehr Abreford (Aubefort, festländ. Vers.) genannt
wird, kommt B. zu Hülfe; Yvorin wird besiegt. Auch als er mit Hülfe
des Emirs von Babilon seinen Angriff erneuert, wird er von B., den Tierri
unterstützt, geschlagen. Hermin stirbt; ein Sohn B.s wird sein Nach
folger. Ein letzter Einfall Yvorins endigt mit dessen Tod. Auf die Nach
richt, daß König Edgar von England einen Sohn Sabaots bekriege, eilt B.
in die Heimat. Den Vorschlag, daß die Tochter des Königs seinen zweiten
Sohn heirate, nimmt er an. B.s Sohn wird König von England. Der Held
kehrt in den Orient zurück; seine Gattin findet er krank vor. Als sie
stirbt, folgt er ihr bald.
So berichtet A die letzten Ereignisse. — Die festländ. Vers, weichen
gerade hier in den Einzelheiten ganz besonders ab. Doch kehren die
entscheidenden Motive von A überall wieder: Kämpfe gegen Yvorin, Rück
kehr nach England, Belehnung der Söhne B.s mit Königreichen. Nur
schieben CY und P 1 nach den Kämpfen gegen Yvorin noch Unterneh
mungen B.s von Jerusalem aus gegen Braidimont von Damaskus ein.
CV schmückt die Reise B.s aus dem Orient nach England und dann wieder
nach Jerusalem besonders reich aus. In PRT stirbt B. als Eremit, nach
dem er vorher selbst zum König von England gekrönt war.
Buovo d’Antona
Während heute in Frankreich außer den Gelehrten wohl kaum
noch jemand etwas von Beuve de Hanstone wissen dürfte, ist der Ruhm
des Helden in Italien bis in die Gegenwart hinein ungeschmälert geblieben.
Bis auf den heutigen Tag gehört der Buovo d’Antona dort zum eisernen
Bestände der Volkspoesie. Das Volk liest ihn nicht allein in der Prosa-
Fassung, welche die Reali enthalten; auch ein sehr umfangreiches Gedicht
„in ottava rima“, in achtzeiligen, gereimten Stanzen, sorgt für seine
Verbreitung.
Es wurde bereits hervorgehoben, daß das ital Gedicht sehr von
den frz. Fassungen der Sage abweicht.
Was bisher zur Klärung der Fragen geschehen ist, zu denen der
Buovo d’Antona Anlaß'giebt, das verdanken wir der verdienstvollen Tä
tigkeit Pio Rajnas. Seinen ersten Untersuchungen über diesen Gegen
stand — sie befinden sich gleich den ersten Fioravante-Studien in den