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bracht und in die großen Sammelwerke aufgenommen ist, welche die
poetische Geschichte der frz. Könige erzählen (Ms. XIII von Venedig;
Reali di Francia).
Alles deutet darauf hin, daß bei der Umgestaltung des Floovent zum
Fior. die Entwicklung des Buovo aus dem Beuve heraus nicht unbeteiligt
gewesen ist. Eine Untersuchung des Verhältnisses des Buovo zum Beuve
bringt also vielleicht auch für den Fior. die Lösung des Problems seiner
Entstehung.
Beuve de Hanstone.
Was zunächst die frz. Versionen der Dichtung betrifft, so habe ich
mich für sie im wesentlichen auf die Arbeiten Stimmings zu beziehen.
Ihm verdanken wir die Analyse von acht der neun bekannten frz. Hss.
des Beuve in den „Abhandlungen, Herrn Prof. A. Tobler . . . dargebracht“
Halle 1895, S. 1—44. Derselbe Gelehrte hat dann 4 Jahre später die
bereits in der früheren Arbeit ihrem Inhalt nach wiedergegebene anglo-
normannische Version in Suchiers „Bibliotheca Normannica“, Band VII,
1899 zum Abdruck gebracht.
Nach Stimming 1 ) ist die agl.-norm. Version die älteste
Fassung des Epos, auf welche alle übrigen uns erhaltenen, frz.-fest
ländischen Texte zurückgehen.
Auch die Mehrzahl der ausländischen, von der frz. Fassung der
Sage ausgehenden Bearbeitungen knüpfen an die agl.-norm. Version an:
der englische „Sir Beves of Hamtoun“, 3 ) die nordische „Bevers-Saga“ 3 )
und die kymrische Bearbeitung. 4 ) Das Verhältnis dieser Versionen zum
agl.-norm. Gedicht hat Stimming in der Einleitung zu seiner Ausgabe,
D Vorrede zur Auag. des agl.-norm. Gedichts, S. VII:
, n • * • die anglonormannische, d. h. die älteste Fassung der Sage von Boeve
de Hamtone . .
Daselbst Einleitung, S. CLXXXII:
»l^.aber die anglonormannische Version die älteste ist . . . .“ „ . . . vielmehr
beruhen die jüngeren Bearbeitungen ohne Zweifel ausschliesslich auf der anglonor-
mannischen . .
2) ed. Kolbing, E. E. Text Society, 1885-94.
Cederscliiöld: Eornsögur Sudhrlanda, Lund 1884; S. 209—67; vergl.
dort die last einer Uebersetzung gleichkonimende Inhaltsangabe H. G e r i n g s: Inledning
S. CCXVI—CCXXXVI. — Zu d er Ausgabe Cederschiöld’s sind die Bemerkungen Kol
bings in den „Beiträgen“ von Paul und Braune XIX, 1—130 zu berücksichtigen.
4) Herausgegeben von Robert Williams: Selections from the Hengwrt
Mss. preserved in the Peniarth Library, Vol. II, London 1892, 119-88 und 518—65. —
Nach K ö 1 b i n g , Introduction zur Ausg des Sir Beves, S. XXXV und Beiträge von
P. u. Br. XIX, 1, giebt es ausserdem noch ein bisher nicht gedrucktes Bruchstück einer
anderen keltischen Version.