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Schluß des ersten, sein abermaliger Aufbruch in die Fremde den Anfang
des zweiten Teils - , deren jeder inhaltlich ungefähr die durch den frz.
Text und die ndl. Frgm. uns bekannte kürzere Fassung der Dichtung
Wiedergabe. So müsse man über den Dichter des Fior. - den D.
übrigens im Gegensatz zu Rajna für einen Italiener, nicht für einen Fran
zosen hält (S. 77 — 81) — urteilen, daß er zwei verschiedene Bearbeitungen
derselben Floovent-Version zusammengearbeitet habe. 1 )
Da nun ferner die zweite Befreiung Fior.’s in den Einzelheiten
der Ausführung ganz besonders nahe Beziehungen zu der entsprechenden
Schilderung der ndl. Frgm. aufweise, so glaubt D. folgern zu müssen,
daß dem ital. Bearbeiter für seinen zweiten Teil ein frz. Text zu Gebote
gestanden habe, welcher der frz. Vorlage des ndl. Gedichts besonders eng
verwandt gewesen sei, während die Grundlage seines ersten Teils mehr
Ähnlichkeit mit dem T. v. M. gehabt habe (S. 58).
Es ergiebt sich ohne weiteres aus dieser Theorie D.’s über die Ent
stehung des Fior., daß nach ihr — wie es auch schon die Auffassung
Guessards und Miclielants gewesen war — die durch die frz. und ndl.
Überlieferung repräsentierte Fassung die ursprünglichere ist.
Etwas prinzipiell Verschiedenes über das Verhältnis von Floovent
und Fior. weiß auch Bangert, Beitrag zur Gesch. der F.-Sage, S. 4—8
nicht beizubringen. Nach ihm ist die Grundlage des zweiten Teils des
Fioi. ein „Gedicht, welches auf der Geschichte Floovents, die im ersten
Teil erzählt wird, und auf derjenigen Flovents beruht, mag nun die
erstere oder die letztere die Hauptbasis desselben gewesen sein“ (S. 8).
Wenn Bangert den F'lovent zu Hülfe ruft, so geschieht es deshalb, um
damit die Eremitenscene des Fior. zu erklären.®)
Also auch hier ist der Fior. eine Zusammenleimung von zwei
Versionen desselben Gedichts, nur daß noch ein Element aus einer anderen
Quelle in die Kompilation gedrungen sein soll.
Wie aber kam denn ein Kompilator auf den sonderbaren Gedanken,
zwei Fassungen derselben Dichtung aneinander zu schmieden? Welche
Absicht leitete ihn dabei? Sähe man einen bestimmten Zweck durch eine
derartige Zusammenkoppelung erreicht, so würde der Vorgang immerhin
begreiflich erscheinen. Einen solchen Zweck aber hat weder Darmesteter
noch Bangert angegeben. Und doch muß ein solcher den Kompilator ge
leitet haben — es wäre doch im höchsten Grade unwahrscheinlich, daß
nur spielende Laune ihm die Hand geführt haben sollte.
Das Ziel also, das der F'ior.-Dichter bei seiner Erweiterung des
ursprünglichen Epos im Auge hatte, müßte man versuchen wieder aufzu
decken. Vielleicht kommt man dabei auch zu anderen Anschauungen
über das Verhältnis von Floovent und Fior. als sie von Darmesteter und
Bangert vertreten wurden. — 1 2
1) S. 58 = „ . . . . duo unius et eiusdem tcxtus diverse retractata exempla in
unum collegisse.“
2) Yergl. R. I, 7 — 10; T. R. Kap. 1. — Cederschiöld, Fornsögur sudhr-
landa, Flovents saga I, Kap. 4—7: Fl.-saga II, Kap. 3.