Full text: Floovent-Studien

Während dessen ist König Balans in Ascondia vom Sultan von 
Babilon, dem die Hand der Drugiolina verweigert wurde, belagert. Fior. 
gelangt vor die belagerte Stadt. Es gelingt ihm, sich durch die Belagerer 
hindurch zu schlagen; er erhält Einlaß in die Stadt und nimmt dem Palast 
der Drugiolina gegenüber Wohnung bei einem Wirt, dessen Tochter sich 
in ihn verliebt. Sie stirbt später vor Schmerz, als sie sieht, daß auch die 
Prinzessin den Fremdling liebt. Am Tage nach seiner Ankunft nimmt 
Fior. an einer Schlacht Teil Durch seine Heldentaten lenkt er aller 
Augen auf sich und wird dann vor die Drugiolina gerufen, die in ihm 
den Fior. zu erkennen glaubt. Er verleugnet sich, jedoch. Erst nachdem 
er abermals einen siegreichen Angriff auf die Feinde gemacht, giebt er 
sich der Prinzessin zu erkennen. Der Sultan aber, der daran verzweifelt, 
die Stadt zu erobern, der in dem Fremdling ein solcher Helfer geworden 
ist, macht Frieden und zieht ab (46—52). 
Durch einen Spielmann wird Fior. erkannt und dem Balans ver 
raten. Mit List — Drugiolina muß bei dem Verrat mitwirken — wird 
Fior. entwaffnet und ins Gefängnis geworfen. Er soll hingerichtet werden. 
Da 4 führt Drugiolina den Geliebten auf einem unterirdischen Gange zu 
einer benachbarten, ihr gehörigen Burg, Mongirfalco (Monfalcone, K.), wo 
außer der Besatzung nur die Frauen der befehlenden Grafen anwesend 
sind — die Grafen selbst sind, um die Hinrichtung Fior.’s zu sehen, nach 
Ascondia geeilt. Die Frauen beschließen, das angekommene Paar gegen 
den mit einem Heer heranziehenden und die Burg belagernden Balans zu 
verteidigen (53—55). 
Inzwischen ist Fior.’s Vater gestorben. Ein Spielmann, Lottieri 
(Leveri, R.), erbietet sich der Königin gegenüber, falls ihm die nach dem 
Tode ihres Gemahls in Paris lebende Gräfin von Flandern zur Gattin 
gegeben würde, den Aufenthaltsort des abwesenden Fior. zu erkunden und 
diesem die Botschaft zu überbringen, er möge zurückkehren und die 
väterliche Herrschaft übernehmen. Lottieri gelangt wirklich nach Mon 
girfalco, gewinnt die Gunst des belagernden Balans, überbringt heimlich 
dem Fior. seine Botschaft und kehrt dann mit seiner Kunde nach Paris 
zurück, wo er nun mit der Gräfin von Flandern vermählt wird. Der Papst, 
die Königin von Frkch. und Riccieri bringen ein großes Heer zusammen, 
in dem sich die 12 Paladine befinden, ferner ein Greis von 160 Jahren, 
Ansoige (Dionigi, R. II, 40), „der sich die Blüte der Jungfräulichkeit 
erhalten hatte.“ Die R. heißen ihn einen „Santo romito“. Er wird nach 
her in der Schlacht getötet; Engel tragen seine Seele gen Himmel. — 
Das Heer zieht nach Mongirfalco; die Königin selbst ist gerüstet: sie hat 
die Waffen ihres verstorbenen Gatten angelegt. Die Schlacht entbrennt. 
Fior. bringt die Entscheidung. Balans wird geschlagen; er kehrt nach 
Ascondia zurück. Fior. zieht mit Drugiolina nach Paris, wo sie getauft 
und mit ihm vermählt wird. Fior. wird König von Frkch. (56—60). 
Die ndl. Frgm. berichten Folgendes: 
In einer Burg werden Flovent, Margalia und 12 fränkische Ritter 
vom Admiral Galien und den Sarazenen belagert. Ihnen kommen der
	        
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