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Rache zu nehmen, greift er sie an — aber die Freunde bleiben Sieger,
als sie aus Dardenna von Tibaldo di Liman, einem Vornehmen an Fiorios
Hofe, Unterstützung erhalten.
Sie kommen nun mit der geretteten Ulia zum Hofe ihres Vaters
I'iorio, des Oheims Fior.’s. Dieser macht seinen Neffen zum Befehlshaber
seiner Truppen und zu seinem Bannerträger. Die ihm zur Gattin ge
botene Ulia — sie ist bereits mit Tibaldo di Liman verlobt — lehnt Fior.
jedoch ab: „Erst müsse die Sache mit den Sarazenen erledigt sein.“ Ein
Heer wird ausgerüstet, mit dem Fior. ein dem Fiorio gehörendes, nicht
weit von der Sarazenenhauptstadt Balda gelegenes Castell (Monault, R. II,
14) besetzt. Lione und Lionello, Fiorios Söhne, gehen zu den Sarazenen
über and spielen die Burg in die Hände der Könige Galeranus und
Balans; Tibaldo hat den Verrat geahnt, ihn aber trotz seiner Bemühungen
nicht verhindern können. Fior. und Riccieri werden gefangen genommen;
Tibaldo entkommt nach Dardenna (27—32).
Er heiratet nun die Ulia. Nach den R. erfolgte die Verbindung
Tibaldos mit der Uliana bereits nach der Weigerung Fior.’s, die Prin
zessin zu heiraten. — Fior. und Riccieri werden von den Sarazenen-
Künigen ihren Töchtern, Galerana und Drugiolina (Dusolina, R., Duxo-
lina, Cod. Par.), zur Pflege überliefert. Die in Liebe zu Fior. entbren
nenden Prinzessinnen geraten eifersüchtig an einander; Galerana stirbt
vor Schmerz, als Fior. die Drugiolina bevorzugt, worauf diese ihre tote
Cousine aus dem Fenster ins Meer stürzt. Fior., der diese Tliat durch
aus begreiflich findet, gesteht der Prinzessin, wer er ist. Sie beschließt
darauf, beiden Gefangenen aus dem Kerker zu helfen. — Inzwischen hat
Tibaldo, der plötzlich weiß, daß Fior. der Sohn Fiorellos, des Königs von
Frkch., ist (Fior. hatte sich am Hofe F'iorios nicht zu erkennen gegeben!),
den Fiorello und außer ihm den Papst zur Hülfe entboten. Mit ihnen
vereinigt, zieht Fiorio gegen Balda zur Befreiung Fior.’s. Eine Schlacht
entbrennt vor der Stadt. Im entscheidenden Augenblick befreit Dru
giolina die Gefangenen Die Heiden werden besiegt, Galeranus getötet;
der überlebende Balans flieht mit seiner Tochter Drugiolina, Balda auf
gebend, nach Ascondia (Scandia R.). F'ior. kehrt mit seinem Vater nach
Frkch. zurück (33 — 40).
Als nun Salardo verlangt, daß Fior. gemäß dem Versprechen der
Königin seine Tochter heirate, und F'ior. sich dem Drängen nicht mehr
entziehen kann, geht er nach sechsjährigem Aufenthalt in der Heimat
abermals außer Landes, nur von einem Knappen begleitet. Der aber ent
flieht mit den Waffen und dem Roß seines Herrn, während dieser einst
in einer Kirche betet, und kommt zu einem Eremiten, der ihn jedoch
aufhängt, weil er merkt, daß seine Ausrüstung gestohlen ist. Zu diesem
Einsiedler, seiner Mutter Bruder, gelangt auch Fior. und erhält von ihm
seine Waffen zurück. Nachdem er noch ein kärgliches Mahl, bestehend
aus trockenem Brot und Wasser, erhalten und die Nacht auf hartem Lager
zugebracht hat, verläßt er die Hütte des Eremiten (41—45).