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Die griechischen Wörter im Französischen
Keller S. 66 Einfluss von calamus anzunehmen, ist durchaus unnötig);
Akk. oivconldu, vulgär *GivumiXa — ital. senopia (pi aus pl), frz.
sinople, span, sinoble, ptg. sinople; Akk. nv&da vulgär *nv%(Xa, vlt.
*btlxula (-ula für -da wie in vlt. nespula, CGL III, 562, 47, = (i£-
andov\ 1 nicht durch Suffixtausch, wie Caix Studi 17 meint; über
lat. ü = gr. v vgl. § 14,4) = ital. bussola (frz. boussole, Lehnwort);
entsprechend stammt wohl ital. bussilo, bossolo (über lat. o = gr. v
§ 14,5) aus dem gr. Gen. nv%ldog\ dies wird auch für die Erklärung
des ital. smeriglio aus Gfxvqlg, -Idos zu beachten sein (vgl. die Be
sprechung des Wortes). Umgekehrt mochte das Schwanken zwischen
d und X zuweilen auch ein d an Stelle eines X hervorrufen; so ist
vielleicht ital. sedano (S. 38) = *aeöivov für aiXivov, ferner ital.
amido = spätgr. * äpvdov für ä)xvXov.
§ 3. Die griechischen tonlosen Verschlusslaute.
1. Blass S. 95 gibt an, die alten Griechen hätten die Tenues immer
als solche gesprochen und von den Medien deutlich geschieden; damit
ist über den eigentlichen Lautwert der griechischen tonlosen Verschluss
laute so gut wie garnichts gesagt. Eher wird Hirts Behauptung (§ 79,
vgl. auch § 82,5), dass gr. n, x, z „sächsische“ Aussprache gehabt
hätten, in welcher p, k, t im Gegensatz zu der niederdeutschen leicht
aspirierten Aussprache dieser Konsonanten den leise mitklingenden
Hauchlaut nicht haben, den Tatsachen gerecht, denn n und namentlich
x, kaum z werden von den Körnern öfters durch die entsprechenden
stimmhaften Verschlusslaute wiedergegeben. Altlatein und Volkslatein
stimmen auch hier gegenüber dem Latein der klassischen Periode, das
mehr unter dem Einfluss des griechischen Schriftbildes steht, zusammen.
2. Gr. 7i erscheint als b in folgenden lateinischen Wörtern: nd%
= baxea, nvQoog = burrus und birrus, /Tvqoog = Burrus (so bei
Ennius nach Cicero, orat. 48, 160: ,Burrum semper Ennius [dicebat]
nunquam Pyrrhuin 1 ), nv^og = buxus, Hv^ovg (Akk. -ovvza) = Buxen-
tum, xdqnadog = carbasus, Byrr(h)ia = Ilvoqlag. Vgl. hierzu Weise
S. 84, Anm. 3, Schuch. Vok. I, 123, Seelmann S. 221 und 297, Stolz
§ 270, Lindsay II § 74, Sommer § 158,2; was bei Stolz-Schmalz § 50
gesagt wird, ist etwas unklar ausgedrückt. Das von Hesychius
als sizilianisch bezeichnete ßaxäviov für nazäviov x ) und der Name
Buxentum legen die Vermutung nahe, dass die Körner manche der ge
nannten Wörter aus den Mundarten Grossgriechenlands übernommen
haben. Die Wiedergabe von n durch b hat auch im Romanischen
Spuren hinterlassen: nvqqög existiert im Vulgärlateinischen in dreierlei
1) Hesych.: naxavia: jtoxrjQia. uveg de öia xov ß ßaxdna Xeyovoiv. Ferner:
ßaxdvia• xd /.o.~xdSia. fj Sk Zixehxr],