Full text: Die griechischen Wörter im Französischen

70 
Die griechischen Wörter im Französischen 
Keller S. 66 Einfluss von calamus anzunehmen, ist durchaus unnötig); 
Akk. oivconldu, vulgär *GivumiXa — ital. senopia (pi aus pl), frz. 
sinople, span, sinoble, ptg. sinople; Akk. nv&da vulgär *nv%(Xa, vlt. 
*btlxula (-ula für -da wie in vlt. nespula, CGL III, 562, 47, = (i£- 
andov\ 1 nicht durch Suffixtausch, wie Caix Studi 17 meint; über 
lat. ü = gr. v vgl. § 14,4) = ital. bussola (frz. boussole, Lehnwort); 
entsprechend stammt wohl ital. bussilo, bossolo (über lat. o = gr. v 
§ 14,5) aus dem gr. Gen. nv%ldog\ dies wird auch für die Erklärung 
des ital. smeriglio aus Gfxvqlg, -Idos zu beachten sein (vgl. die Be 
sprechung des Wortes). Umgekehrt mochte das Schwanken zwischen 
d und X zuweilen auch ein d an Stelle eines X hervorrufen; so ist 
vielleicht ital. sedano (S. 38) = *aeöivov für aiXivov, ferner ital. 
amido = spätgr. * äpvdov für ä)xvXov. 
§ 3. Die griechischen tonlosen Verschlusslaute. 
1. Blass S. 95 gibt an, die alten Griechen hätten die Tenues immer 
als solche gesprochen und von den Medien deutlich geschieden; damit 
ist über den eigentlichen Lautwert der griechischen tonlosen Verschluss 
laute so gut wie garnichts gesagt. Eher wird Hirts Behauptung (§ 79, 
vgl. auch § 82,5), dass gr. n, x, z „sächsische“ Aussprache gehabt 
hätten, in welcher p, k, t im Gegensatz zu der niederdeutschen leicht 
aspirierten Aussprache dieser Konsonanten den leise mitklingenden 
Hauchlaut nicht haben, den Tatsachen gerecht, denn n und namentlich 
x, kaum z werden von den Körnern öfters durch die entsprechenden 
stimmhaften Verschlusslaute wiedergegeben. Altlatein und Volkslatein 
stimmen auch hier gegenüber dem Latein der klassischen Periode, das 
mehr unter dem Einfluss des griechischen Schriftbildes steht, zusammen. 
2. Gr. 7i erscheint als b in folgenden lateinischen Wörtern: nd% 
= baxea, nvQoog = burrus und birrus, /Tvqoog = Burrus (so bei 
Ennius nach Cicero, orat. 48, 160: ,Burrum semper Ennius [dicebat] 
nunquam Pyrrhuin 1 ), nv^og = buxus, Hv^ovg (Akk. -ovvza) = Buxen- 
tum, xdqnadog = carbasus, Byrr(h)ia = Ilvoqlag. Vgl. hierzu Weise 
S. 84, Anm. 3, Schuch. Vok. I, 123, Seelmann S. 221 und 297, Stolz 
§ 270, Lindsay II § 74, Sommer § 158,2; was bei Stolz-Schmalz § 50 
gesagt wird, ist etwas unklar ausgedrückt. Das von Hesychius 
als sizilianisch bezeichnete ßaxäviov für nazäviov x ) und der Name 
Buxentum legen die Vermutung nahe, dass die Körner manche der ge 
nannten Wörter aus den Mundarten Grossgriechenlands übernommen 
haben. Die Wiedergabe von n durch b hat auch im Romanischen 
Spuren hinterlassen: nvqqög existiert im Vulgärlateinischen in dreierlei 
1) Hesych.: naxavia: jtoxrjQia. uveg de öia xov ß ßaxdna Xeyovoiv. Ferner: 
ßaxdvia• xd /.o.~xdSia. fj Sk Zixehxr],
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.