Full text: Die griechischen Wörter im Französischen

Theodor Claufsen 
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Inschriften Cassenter(a), Alixeutr(os) (CIL I, 1501 add.) für Kaaaävöqu^ 
'Ah-'SavdQoq, ebendort Creisita = Akk. Xqv<rrjida von Xqvar t tg\ Ali- 
xentrom steht ferner CIL I, 59, Alexanter Cassantra war nach dem 
Zeugnisse Quintilians (I, 4,16) auch auf alten Inschriften in Rom zu 
lesen (noch neapolitanisch Alisantro, vgl. Schuch. Vok. I, 371); ‘Ydqoiig 
■oiPTog = ital. Otranto (auf drittletzter Silbe betont nach dem Muster 
von Taranto, vgl. d’Ovidio, Z. VIII, 95); xoqlavvov, wUavöqov vlt. 
*col(i)antrum, *col(i)entrum = span, culantro, ptg. coentro (S. 47), 
ahd. chullantar; fia(p)dQayÖQ(tg = rum. matragunä (vgl. § 5,3); ob 
Keller S. 163 lat. atriplex = aÖQdcpa^vg in diesem Zusammenhänge 
mit Recht aufführt, ist wegen der griechischen Nebenform uzqdcpa^vg 
(-<e) zweifelhaft; dagegen gehört hierher gr. Akk. nv't-idu vlt. *büx(i)ta, 
*büscita(§6) = ital.busta,afr. boiste,nfr. boite, vielleichtauch vlt. *buxitta 
(mit Konsonantengemination, vgl. § 7,1) = span, bujeta, und wenn man 
sich bei diesem Worte erinnert, dass nach Keller S. 92 und 163 lat. 
sporta aus dem gr. Akk. anvqlda entlehnt sein soll (Einfluss von portare 
anzunehmen, ist allerdings kaum notwendig), so wird diese Zusammen 
stellung geeignet sein, auf beiderlei Vorgänge wechselseitig einiges 
Licht fallen zu lassen; xadfxela wird von Schuch. Vok. II, 418 als 
catimiae belegt (vgl. auch § 5,4); niqdi^, -7xog lat. perdix, -leis hat 
eine vulgärlateinische Nebenform *pertrix, -ice (vgl. afr. pertris), die, 
wie das zweite r verrät, gewiss an nutrix, victrix, altrix u. dgl. ange 
lehnt worden ist, doch hat der Klang des gr. 6 dies vielleicht erst 
veranlasst; nach Keller S. 32, 134, 305f. ist auch lat. taeda eine Ent 
lehnung aus gr. Akk. daida, dädct von Saig, öäg (aber mit taedet u. dgl. 
hat das Wort ganz gewiss nichts zu tun), vgl. ferner G. Meyer, I.F. VI, 
119; obwohl die klassische Philologie sich dagegen ablehnend zu ver 
halten scheint (vgl. auch Meyer-Lübke, Dtsche Litztg. 1892, S. 593), 
trage ich doch kein Bedenken, mit Meyer a. a. 0. diese Ansicht für 
richtig zu halten, denn rum. zadä, dzadä und sizil. -calabr. deda fordern 
eine vulgärlateinische Form *deda (= daeda, von Densusianu, R. XXVIII, 
68 nachgewiesen) mit dem ursprünglichen Anlaut des griechischen 
Wortes (also braucht man weder mit M.-L. Grob. Grdr. I, 535 an 
Assimilation zu denken, noch mit M.-L., Gr. I § 427 S. 354, it. Gr. § 163 
an Verschmelzung von taeda mit datda), während lat. taeda, teda = 
ital. teda, cat. teya, span. ptg. tea das anlautende <J durch t wiederge 
geben hat (kaum infolge Dissimilation, wie Meyer, I. F. VI, 119 meint; 
wir werden noch häufiger beobachten, dass gerade anlautende griechi 
sche Konsonanten sich im Latein abweichend wiederspiegeln). Aus 
den Beispielen geht kaum hervor, unter welchen Bedingungen d von den 
Römern als t gehört wurde. Vgl. zum ganzen Abschnitt Weise S. 84, 
Stolz § 263, Stolz-Schmalz § 49, Lindsay II § 73. Für den Wandel 
von d zu t in der Gruppe dr soll nach Thurneysen K. Z. XXXII, 562 ff.,
	        
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