Full text: Die griechischen Wörter im Französischen

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Die griechischen Wörter im Französischen 
nommen zu werden), SQtjfiog vlt. eremus = ital. eremo 1 ); nach ihrer 
Bedeutung (auch egr^iog ,Wüste 1 , Erzählung von Johannes dem Täufer 
als Prediger in der Wüste und von der Versuchung Christi!) sind 
es Entlehnungen, die mit dem Christentum aus dem Griechischen 
herüberkamen. Hier ist die griechische Betonung von den des Griechi 
schen kundigen Priestern u. s. w. absichtlich beibehalten worden 
und so z. T. in die Volkssprache eingedrungen. Die Messungen blas- 
phemus, eremus, idölum sind bei dem christlichen Dichter Prudentius 
bezeugt, auch Lupus von Ferneres erklärt nach der Aussprache von 
Zeitgenossen blasphemus für richtiger als blasphemus (vgl. Diez, Gr. 
S. 395, Paris, Accent S. 41, Seelmann S. 54 und namentlich Schuch. 
Vok. III, 333). 
Auf die Betonung der gelehrten Wörter griechischen Ursprungs im 
Romanischen, die vielfach durch Analogien und Angleichungen aller 
Art bestimmt wird, gedenken wir nicht einzugehen 2 ), dagegen wollen 
wir noch einige wenige Bemerkungen über die Akzentuierung von 
Eigennamen griechischer Herkunft, soweit das Französische in Betracht 
kommt, hier anknüpfen. Von geographischen Namen, die den griechi 
schen Akzent beibehalten haben (Beispiele bei Diez, Gr. S. 395—396, 
M.-L., Gr. I § 606 S. 498), wäre höchstens zu nennen frz. Nimes, wenn 
dies wirklich aus dem Griechischen stammte (Nsfiavrrog), wie Gröber, 
ALL IV, 131 angibt; indess ist der Name doch gewiss keltisch (vgl. 
auch M.-L. a. a. 0. und Suchier, Grob. Grdr. I, 574), und das gr. 
Ndfiavaog gibt die keltische Betonung wieder. Die griechischen Städte 
namen auf -eia (’ Ale^avdoeia, 5 Avvio^ia, Nixofirjdeia) zeigen wie die 
oben besprochenen Appellativa auf -eia schwankende Betonung: 
Neben Alexandrie, Antiochie, Nicomedie (= lat. Alexandria u. s. w.) 
stehen im älteren Frz. Alexandre, Antioche, Nicomede (= *Alexändm 
u. s. w.); die moderne Sprache braucht die Formen Alexandrie, Nico 
medie, aber Antioche, vgl. G. Paris, Accent S. 95 (ital. Alessändria, 
Antiöchia, dagegen span. Alexandria, Antioquia, aber in beiden Sprachen 
Nicomedia, vgl. Diez, Gr. S. 396). Einige Besonderheiten sind ferner 
und die Wörter als Verbalsubstantive von biasimare bezw. blasmer zu betrachten; 
ß).ao(frniog als nomen agentis passe nicht zu biasimo, sagt d’Ovidio. Aber das 
Neutrum ß).da<pt]fiov begegnet doch in der Bedeutung ,arges Wort, Schmäbwort 1 ! 
1) Dagegen wird ital. ermo, span, iermo, ptg. ermo, rum. erm u. s. w. fern 
zuhalten sein; es gab bereits im Griechischen eine synkopierte Form sgfios 
(Komm, zu Sim. Port. S. 79/80), die gewiss als *ermus ins Latein über 
nommen ist und die Urform dieser romanischen Wörter bildet. Dass die Syn 
kope vom Latein hergestellt sei, wie gemeinhin angenommen wird (z. B. auch 
von Schwan-B. § 19), ist wenig wahrscheinlich. 
2) Reiches Material aus dem Italienischen bietet Zambaldi in seinem S. 20 
erwähnten Buche, ferner d’Ovidio Z. VIII, 95 ff.
	        
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