Full text: Die griechischen Wörter im Französischen

Theodor Claufsen 
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/?«£, -üxog für ßofißvvxog; hier wird Einfluss des Suffixes -acus 
(wie in opäcus u. dgl.) vorliegen, entsprechend in vlt. *bombäce (ital. 
bombace, bambace, afr. bambais) Einfluss von -ax, -acis (wie in fornax, 
-acis u. dgl.); in vlt. *lunäca (ital. lumaca, rtr. lumaja) = Akk. 
le{/.iäxu von XsTjia^ hat wohl der lateinische Wortausgang -äca (wie 
in pastinäca u. dgl.) eingewirkt; diese Erklärung wird in den letzten 
Fällen noch besonders glaubhaft erscheinen, da a dem Latein als 
Pänultimavokal nicht geläufig war; wo daher das a nicht auf die 
S. 34ff. besprochene Art und Weise beseitigt werden konnte (weil es 
sich um spätere Lehnwörter handelt), war Suffixtausch das Nächst 
liegende, um so eher, als die Laute nicht geändert zu werden brauchten. 
Jedenfalls folgt auch aus diesen Beispielen nicht, dass das Vulgär 
lateinische auf die griechische Quantität Rücksicht genommen habe. 
Nicht zu unserer Auffassung zu stimmen scheinen die romanischen 
Formen von nanvqog (sard. pavilu, span, pabilo, ptg. pavio, prov. 
pabil-s etc.). Diese weisen die Betonung des schriftlat. papyrus auf, 
stehen aber andererseits mit ihrem 1, das übrigens nicht so auffallend 
ist, als M.-L. Gr. I § 17 S. 34 meint (vgl. unten § 5,2), dem Griechi 
schen näher als dem schriftlateinischen Worte, während sie von diesem 
wieder das i = gr. v bezogen zu haben scheinen. Vermutlich hat 
hier Kreuzung zwischen schriftlat. papyrus, *paplrus und einer dem 
gr. *nänvXog für nänvqog entsprechenden vulgärlateinischen Form 
stattgefunden. Dass die letztere vorhanden gewesen sei, bezeugt das 
span, pabilo mit seiner von der schriftlateinischen abweichenden 
Betonung (vgl. vlt. *senape etc.). Andere romanische Formen wie 
ital. (dial.) papejo, papijo, rtr. pavaigl, pavier u. s. w. gehen auf gr. 
nurtvqiov (von Sophokles aus dem Jahre 827 in der Bedeutung ,Docht' 
belegt) bezw. *n<xnvXiov zurück, noch andere, wie span. ptg. papel, 
mail, palpe sind jüngeren Ursprungs und unvolkstümlich. 
Mit der vorhin behandelten Klasse von Wörtern, die bei langem 
Vokal der Pänultima den griechischen Akzent auf der drittletzten Silbe 
bewahrten, darf eine andere nicht zusammengeworfen werden, die aller 
dings scheinbar den gleichen Vorgang aufweist. Es sind dies 
Wörter wie avtl(pu>vog vlt. *antiphona, *antdp(h)ona (§ 12,2) = ital. 
span. ptg. antifona, prov. antifena, frz. antienne etc. (Schuch. Vok. II, 
217), ßXdacptiiAog, -ov vlt. bl&sphemum = ital. biasimo, afr. blasme, 
nfr. bläme 1 ), eldcoXov vlt. idolum = ital. idolo, afr. idle (Verwechslung 
mit dem Suffix -ülus braucht nicht mit M.-L. Gr. I § 17 S. 35 ange- 
lehnung erkannt hat, ohne dass man es aber für notwendig befunden hätte, 
corytus neben dem sehr seltenen ^orytus ausser Kurs zu setzen. 
1) Es liegt kein Grund vor, mit d’Ovidio, Z. VIII, 96 Anm. 2 und Thomas, 
R. XXXI, 2 ital. biasimo, afr. blasme ,Tadel, Rüge“ von gr. ßi.aarprjfios zu trennen 
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