Full text: Die griechischen Wörter im Französischen

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Die griechischen Wörter im Französischen 
macht Kellers Bemerkungen S. 64 überflüssig); zum Fortfall des i vgl. 
cup || ressus u. dgl., e und tr wie in Alixentrom. Wahrscheinlich darf man 
auch in dem e des ahd. olbento, ae. olfend, elpend, ylpend — vlt. 
*olopentus, *olipentus u.s. w. (olopantus CIL I, 1091) = Gen. iteyavTog 1 ) 
einen liest des Einflusses der urlateinischen Anfangsbetonung erblicken; 
Prof. Wendland macht mich darauf aufmerksam, dassH. Diels, Elementum 
(Leipzig 1899) S. 85 die Gleichung *elepantum — *elebentum — ele 
mentum aufgestellt hat, wo das e an Stelle des gr. a auf die gleiche 
Weise erklärt wird. 
Der Ausgleich griechischer Proparoxytona, die zwei- oder mehrfache 
Konsonanz im Anlaut der letzten Silbe haben, mit der lateinischen Be 
tonung erfolgte nicht nur in der Weise, dass im Lateinischen der 
Akzent auf die Pänultima gelegt wurde (d. h. natürlich in historischer 
Zeit), sondern gelegentlich auch, indem die Konsonanz auf der Grenze 
der Pänultima und Ultima erleichtert wurde; dann konnte der griechi 
sche Akzent auf der drittletzten Silbe gewahrt bleiben. Zu den Bei 
spielen gehört in erster Linie äxgdcpcc^ig (uxQd(pu%vg, d{v)dgä<pa^vg) = 
lat. atriplex, -icis, vlt. *atrapice (vgl. oben) und adriplice, adripice, 
artaprasis, andrafacis u. dgl. Formen aus Glossen (Goetz, Thes. Gl. 
s. v. atriplex). Ygl. ferner xagvöcpvllov = vlt. *garöfu£um = ital. 
garöfano (mit Suffixtausch), sizil. galöfaru (Metathesis), venez. garofolo, 
rtr. garöful, frz. girofle (daneben rum. carofil = schriftlat. caryophyl- 
lum); doch hier liegt der Fall insofern etwas anders, als die durch 
gängige Wiedergabe von <p durch f (vgl. § 1,11) ein jüngeres Lehnwort 
anzeigt; übrigens konnte die eingetretene Entwicklung dadurch be 
günstigt werden, dass der Wortausgang ungefähr dem lateinischen 
Suffix -ülum gleichklang. Entsprechend darf man vielleicht mit d’Ovidio 
Z. VIII, 97 aus frz. trefle, cat. span, trebol, ptg. trevo ein vlt. *triphulum 
= xglcfvXXov konstruieren, ferner aus ital. temolo vlt. *temolum = 
*dv(iaXi.og (span, timalo ist wohl Entlehnung aus dem Spätgr.). 
Sehr verschiedenartig behandelte das Lateinische die griechischen 
Proparoxytona mit langem Vokal oder Diphthong in der Pänultima. 
Das Latein der klassischen Periode seinem Grundsatz, die griechische 
Quantität zu berücksichtigen, getreu, verlegte den Ton auf die vorletzte 
Silbe; so wird eyxctvaxov lat. encaustum, nagädsiaog paradisus, nt'gdi£, 
-Ixog perdix, -leis, xvjiivov cumtnum, alväni sinäpi u. s. w. Höchst 
merkwürdig ist das Verhalten der lateinischen Volkssprache gegenüber 
solchen Wörtern: Frz. sanve, ital. senape, prov. senebe, serbe verlangen 
vlt. *senape {alväni), ital. sedano vlt. *selinum (atXivov), ital. aeönito 
vlt. *acönitum {äxovnov), afr. enche, enque vlt. *cnca für *encaustum 
1) Zu vlt. *olopantus etc. für gr. eUtpavxog vgl. S. 38 lat. aurochalcum — j- 
aurichalcum (ÖQsi^a/.y.oy).
	        
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