Full text: Die griechischen Wörter im Französischen

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Die griechischen Wörter im Französischen 
Zeit auch bei inlautenden, übrigens nicht nur unlateinischen 
Konsonantengruppen griechischer Lehnwörter, z. B. Alcumena ( Alxurjvij), 
Tecumessa {Tixiitja-rra), guminasium (yvfjtvdffiov), Ariadine ^AQtadvif), 
Daphine (Jct<pvii), techina (rix vi i)i cucinus (xvxvog), Hercules ( c Hgaxlijg), 
Patricoles (JJatQoxXrjg), Cadamus, Schuch. Vok. III, 288 (Kad/.iog). Vgl. 
hierüber Weise S. 42, Stolz § 191, Lindsay II §§ 61, 72, 154, Sommer 
§ 87, I. Wir kommen auf diese Erscheinung, die auch im Vulgärlateini 
schen hervortritt, weiter unten zurück. Das klassische Latein brauchte 
in der Eegel Wortformen ohne eingeschobenen Vokal. 
Ein sehr wichtiges Kapitel in der Latinisiernng griechischer Wörter 
bildet ferner die Betonung. In diesem Punkte bestanden zwischen 
Griechisch und Lateinisch so grundsätzliche Verschiedenheiten, dass 
bei der Entlehnung eines griechischen Wortes ins Lateinische die Unter 
ordnung unter das lateinische Akzentuierungssystem eine der allerersten 
Bedingungen für seine Akklimatisierung war. Über die Betonung 
griechischer Wörter im Lateinischen und Romanischen ist bereits mehr 
fach gehandelt worden, u. a. von Diez, Gr. S. 395—96, Schuch. Vok. 
III, 333, d’Ovidio Z. VIII, 95 ff., Seelmann S. 48 ff., Meyer-Lübke, Gr. I 
§ 17 S. 34—35, it. Gr. § 156. Die von Meyer-Lübke Gr. I § 17 S. 34, 
aufgestellte Grundregel: „In volkstümlichen Wörtern bleibt der griechi 
sche Akzent fest, ausser wenn er auf die letzte Silbe fällt, Oxytona 
folgen dem lateinischen Betonungsgesetz“ hat Thomas, R. XXXI, 2 als 
unzureichend erkannt und wie G. Paris, Miscellanea Linguistica in 
onore di G. Ascoli (Torino 1901) S 50f. einiges weitere Material zur 
Beurteilung dieser Frage beigebracht. Indess bedürfen noch manche 
Punkte der Aufklärung, und so wird es angebracht sein, die Akzen 
tuierung griechischer Wörter im Lateinischen und Romanischen noch 
einmal zum Gegenstände der Untersuchung zu machen. 
Der hervorragendste Unterschied zwischen griech. und lat. Betonung 
ist der, dass der gr. Akzent, wenigstens bis gegen Chr. Geb., vor 
wiegend chromatisch-musikalisch war — erst später trat das exspira- 
torische Moment stärker hervor (Brgm. Gr. Gr. § 143, Hirt § 84) — 
während der lat. Akzent exspiratorisch-energisch war (Seelmann S. 15 ff.). 
Das Griechische duldet den Akzent bekanntlich nur auf einer der 
drei letzten Silben, auf der drittletzten nur dann, wenn die letzte kurz 
ist (Dreisilbengesetz). Das Lateinische macht die Betonung von der 
Quantität der vorletzten Silbe abhängig: Ist diese lang, so trägt sie 
den Akzent, ist sie kurz, die drittletzte. Oxytona (mehrsilbige) kennt 
das Lateinische nicht. Von den geringen Abweichungen der vulgär 
lateinischen Betonung von der im Schriftlatein üblichen kommen für 
uns hier nur in Betracht, dass ein Vokal vor Muta cum liquida stets 
den Ton trägt und dass, wo i der Antepänultima mit folgendem 
kurzen Vokal im Hiat steht, der letztere den Akzent auf sich nimmt.
	        
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