Full text: Die griechischen Wörter im Französischen

34 
Die griechischen Wörter im Französischen 
mag’da, vgl. M.-L. Gr. I § 580 S. 483); über ital. mädia, sizil. maidda 
vgl. S. 42; daneben vlt. magide(m), cas. obl. zu magis (fiayig) = frz. mait; 
noiMpöXvya (noficpoXv^) vlt. *fanfaluca (statt -^üca nach den Wörtern 
auf -üca wie carrüca, erüca, festüca, lactüca, verrüca u. s. w.; Uber 
lat. c — gr. y vgl. § 2,4) = ital. fanfaluca, afr. fanfelue; *7ioQvnodu für 
noXvnoöa (-novg) vlt. *poropoda = frz. pieuvre (vgl. S. 32); nsXwQlda 
vlt. pelorida = frz. palourde, nqoßoGxlda vlt. *promuscida = afr. 
premoiste; nv^ida vlt. *büxida (über lat. b = n § 3, 2) = prov. 
boisseza, vlt. *büxila (über lat. ü — v § 14, 4, ferner § 2, 5) — ital. 
bussola, vlt. *büx(i)ta (über lat. t = d § 2, 3) = ital. busta, vlt. *busc(i)ta 
(über sc = £ § 6) = nfr. boite, (Uber vlt. *buxa = nv^lg vgl. S. 30); 
6nXr\va {(TTtXrjv) vlt. *splena = rum. splinä; qmya (qw%) vlt. * rocca (zur 
lautlichen Gestalt vgl. vlt. *r9ccus S. 33) = ital. rocca, prov. roca, 
rocha, frz. röche u. s. w.; (fciqayya {(fia^uyt') vlt. *barranca ■ span, 
barranca (vgl. *barrancus S. 33), cpaXayya ((paXay£) vlt. *palanca, 
*palenca = ital. rtr. span, palanca, frz. palanche, cat. palenca (vgl. 
*palancus, *palencus S. 33) und viele andere. Siehe auch M.-L., Gr. II 
§ 29, Einf. S. 150. 
Nicht nur die Wortausgänge griechischer Lehnwörter unterlagen 
der Latinisierung, sondern vielfach auch die Vokale der Pänultima; 
dies war erforderlich, weil die Festhaltung des griechischen Lautstandes 
zuweilen Lautgruppen ergab, die in dieser Stellung dem Lateinischen 
durchaus ungewohnt waren. Wenn cpaivöXrig paenula geworden ist, 
anÖGzoXog apostulus (daneben die gelehrte Form apostolus), naQaßoXri 
parabula (daneben parabola), diaßoXog diabulus (daneben diabolus), 
axonsXog scopulus, JSixiXdg Siculus u. s. w., so handelt es sich natürlich 
nicht, wie Keller S. 39, 96 und sonst noch einige Male angibt, um Eintritt 
der Deminativendung -ulus, -ula, -ulum, sondern es liegt ein durchaus 
lautgesetzlicher Wandel von -olus, -elus zu -ulus vor, vgl. Mauren 
brecher, Fleck. Jahrb. CXLV, 194, Stolz § 174, Sommer § 75, daher 
lat. angelus (äyyeXog) sich ausser durch seine Bedeutung auch durch 
die Form als unvolkstümliches Wort verrät *). Ganz besondere Beach 
tung verdienen die griechischen Wörter mit a in der Pänultima. Im 
Gegensatz zum Griechischen, das deren eine grosse Zahl besass, batte 
das Lateinische nur äusserst wenige (ein Beispiel ist anas, -atis ,Ente‘), 
so wenige, dass das Vorkommen von a in der vorletzten Silbe geradezu 
ein Kennzeichen für fremden (meist griechischen) Ursprung des be 
treffenden Wortes bildet (Weise S. 61). Die älteren griechischen Lehn 
wörter dieser Art hatte das Latein sich mundgerecht gemacht, indem 
es „den hellen Vokal der Pänultima in römischer Weise dem folgenden 
1) An Differenzierung zum Unterschiede von angulus ,Winkel 1 darf gewiss 
nicht gedacht werden.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.